Station: [30] Chinazimmer 2


In mehreren Vitrinen präsentieren wir chinesisches Porzellan, das sich durch hohe Farbbrillanz und zarte Malerei auszeichnet. Die handgemalten Motive wurden in stundenlanger Feinarbeit gemalt. Doch Teekännchen, Schalen und Schüsseln spiegeln nicht das Porzellan wider, das die Chinesen selbst genutzt haben.

Wir zeigen das sogenannte chinesische Auftragsporzellan, das im 17. und 18. Jahrhundert explizit für den europäischen Markt hergestellt wurde. Europäer liebten beispielsweise bildliche Darstellungen von eleganten Frauen mit Sonnenschirm, Motive von Drachen oder Theateraufführungen. Die Gestaltung der Teller und Tassen wurde also dem europäischen Geschmack angepasst. Chinesen hingegen bevorzugten Porzellan, das ihre Tradition widerspiegelte – mit symmetrischen und abstrakten Darstellungen. 

Stellen Sie sich vor – das ganze Porzellan hier wurde mit dem Segelschiff von China nach Deutschland transportiert – und dann weiter hierher in den Vogelsberg. Es grenzt an ein Wunder, dass die Ware heil angekommen ist. 

In unserem Chinazimmer können Sie auch kunstgewerbliche Gegenstände und Bronzen aus China entdecken sowie Ölbilder, gemalt im europäischen Stil aus der südchinesischen Gegend um Kanton …

…und geschnitzten Figürchen, die verschiedene Berufsstände darstellen.

Besonders die Schiffe und Vogelkäfige oben auf der Vitrine zeugen von chinesischer Handwerkskunst. Das große Modell ist ein Vogelkäfig in Form eines chinesischen Segelschiffs, einer sogenannten „Dschunke“. Der Käfig wurde für die Überfahrt nach Deutschland auseinander gelegt und erst hier wieder zusammengebaut. Nur so konnte er den langen und beschwerlichen Seeweg überstehen.

Weiter geht Ihr Rundgang im Kellergeschoss.

Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum