Station: [2] Das Haupthaus
Das zweigeschossige Haupthaus ist der historische Kern des Bauernhofs. Sein repräsentativer Fachwerkgiebel ragt über die Hofmauer hinaus und ist von der Straße aus gut sichtbar. Hier, im vorderen Teil des Gebäudes, wohnte die Familie: mit Küche und Wohnstuben im Erdgeschoss, den Schlafkammern im ersten Stock. Hinter dem Hausflur mit dem überdachten Türeingang schließen sich Arbeitsräume und Viehställe an.
Mensch und Tier unter einem Dach? In den Bauernhöfen der vergangenen Jahrhunderte war das die gängige Wohnform. Das Zabeltitzer „Wohnstallhaus“ besteht im Erdgeschoss aus einem massiven Mauerwerk aus Bruchsteinen, das mit einer Putzschicht überzogen wurde. Oben – also in Höhe des ersten Stocks – ist ein Fachwerk aufgesetzt, dessen Gefache mit einem Knüppelflechtwerk gefüllt und mit Lehm verkleidet sind.
Das Haupthaus war auch der soziale Mittelpunkt des Hofes. Alte Fotos zeigen ein Spalier und Weinranken, die die Fassade im vorderen Teil – dem Wohnteil – schmücken. Wenn Sie gleich durch das kleine hölzerne Vordach das Haus betreten, achten Sie auf den Schlussstein über der Tür: Die Buchstaben J, G, N verweisen auf den ersten Eigentümer und Erbauer des Hofes: Johann Gottfried Naumann. Die Jahreszahl darunter ist nicht mehr vollständig lesbar. Es handelt sich wohl um das Jahr 1810 oder 1811.
Alle Abbildungen: © Bauernmuseum Zabeltitz