Station: [5] Tabakschopf
Der Trockenschopf, in dem wir uns gerade befinden, ist ein Original, das an seinem ursprünglichen Ort ab- und hier auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut wurde.
Um die Tabakblätter zu trocknen, nutzten die Bauern jedoch zunächst die Dachböden der Bauernhäuser und die daran angebauten Schöpfe.
Mit zunehmender Vergrößerung der Anbauflächen für den Tabak, wurden dann die Schöpfe als freistehende Gebäude errichtet. Damit standen sie nicht mehr am Hof, sondern am Ortsrand, in Nähe zu den Tabakfeldern.
Das hier gezeigte Modell eines Trockenschopfes ist kein Nachbau, sondern eigentlich ein Vorbild. Die Zimmermannslehrlinge der Gewerbeschule in Lahr haben an ihm gelernt. Der typische Dachreiter auf dem First des Schopfs und die seitlichen Luftklappen dienten zur gezielten Belüftung des Schopfs, um so die Luftfeuchtigkeit während des Trockenprozesses zu regulieren.
Für die Zigarrenproduktion bauten die Tabakbauern den dunklen Geudertheimer Tabak an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich die Rauchgewohnheiten. Die Zigarettenproduktion nahm zu und die Vorliebe für leichteren Tabak. Der Virgintabak wurde populär. Es ist ein heller Tabak, der sich für die Zigarettenproduktion und als Shisha-Tabak eignet. Damit änderte sich auch der Trocknungsprozess, der durch heiße Luft beschleunigt wurde und nur noch wenige Tage dauerte. Für seine Ofentrocknung wurden zunächst Trockenhäuser erbaut, wie sie hier im Modell zu sehen sind, heute verwendet man Metallcontainer mit eingebauten Öfen.
Folgen Sie jetzt der Treppe unter das Dach des Trockenschopfs.
©-Alle Abbildungen: Oberrheinisches Tabakmuseum Mahlberg