Station: [2] Der Heilige Johannes von Nepomuk


 

Der Heilige Johannes von Nepomuk

 

 

Die Heiligen sind Vorbilder für eine rechtschaffene Lebensweise. Städte, Handwerke und Zünfte stellen ihre Vereinigung unter den Schutz von Heiligen. Sie gelten als Helfer bei verschiedenen Sorgen und Krankheiten. Seit dem Spätmittelalter hat sich die Vorstellung durchgesetzt, dass in bestimmten Anliegen spezielle Heilige besonders hilfreich sind.
Johannes Nepomuk ist nicht nur Patron von Böhmen, sondern seit seiner Heiligsprechung im Jahre 1729 auch bayerischer Landespatron; in beiden Ländern ist er sehr präsent und populär. Auf vielen Brücken findet man figürliche Darstellungen des Hl. Johannes Nepomuk. Berühmt ist sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde.
Gegen den Willen von König Wenzel IV.  hatte Johannes Nepomuk in seiner Eigenschaft als Generalvikar die Wahl des neuen Abts des Klosters Kladrau bestätigt. Deshalb wurde er gefangen genommen und zu Tode gefoltert. Seinen Leichnam ließ König Wenzel von der Karlsbrücke in Prag in die Moldau werfen.

Einer weiteren Legende nach weigerte er sich gegenüber König Wenzel IV., das Beichtgeheimnis der Königin zu verraten. Auf vielen Darstellungen des Heiligen umgeben fünf Sterne  sein Haupt. Sie werden gedeutet als die fünf Buchstaben des lateinischen Wortes „tacui“ („ich habe geschwiegen“).

Eine erste Verehrungswelle folgte nach der Graböffnung im Prager Veitsdom 1719. Die barocken Ärzte glaubten, die unverweste Zunge des Heiligen gefunden zu haben, was zwei Jahre später zur Seligsprechung und weitere zehn Jahre danach zur Heiligsprechung führte.

1736 wurde der silberne Grabstein des Johannes von Nepomuk im Prager St.Veits-Dom fertiggestellt.

Das Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut pflegt eine Partnerschaft mit dem St. Johannes-Museum, das 2015 in seinem Geburtsort Nepomuk eröffnet wurde.