Station: [11] 1960 - 1980 | Hilfe Weltweit


Wir steigen fröhlich in die nächste Runde ein – bevor es wieder ernst wird. Und zwar mit dem Lied „Non, non rien n´a changé“ der Jugendrotkreuzgruppe „Young Family“ aus Nettersheim bei Euskirchen aus dem Jahr 1974. 

„Nein, nein, es hat sich nichts geändert“, singen sie. Denn immer noch werden Landminen gelegt, immer noch verlieren Kinder und Erwachsene Beine und Arme, wenn sie auf versteckte Minen treten. Das Rote Kreuz betreibt beispielsweise in Afghanistan sieben orthopädische Stationen, in der auch Prothesen für Minenopfer hergestellt werden. 

Hier in der Vitrine, in der auch die Single der „Young Family“ ausgestellt ist, sehen Sie neben dem Bären mit dem abgetrennten Bein auch ein handgefertigtes Modell mit Rollstuhl, Prothese und Krücke. Die Vizepräsidentin des DRK-Verbandes Nordrhein, Christiane Schlieper, brachte es von einer Reise nach Kambodscha mit. Dort besuchte sie eine Rotkreuz-Station für Landminenopfer. Einer der Betroffenen hat das Modell gebaut.

Am Ende des Raums hängt ein großes Schiffsplakat. Die „Helgoland“ ist ein Beispiel für das Internationale Engagement des Deutschen Roten Kreuzes. 1966 übernimmt die Organisation die Trägerschaft des Hospitalschiffs. Die Reise geht nach Vietnam, in den Krieg. Mehr als fünf Jahre liegt das OP- und Lazarettschiff zunächst in Saigon, später in Da Nang, einem der zentralen Schauplätze des Krieges. Ärztlich versorgt werden hauptsächlich Zivilisten. Die Krankenpflegerinnen kommen aus den verschiedenen Mutterhäusern der Schwesternschaften des DRK, viele aus der Rotkreuz-Schwesternschaft Bonn. „Das Leid und die furchtbaren Verwundungen haben uns alle so manches Mal an die physischen und psychischen Grenzen geführt“, erinnert sich Rotkreuz-Schwester Ite Totzki an diese Zeit.

Spannend auch die Geschichte der „Flora“ – die das DRK für eine Überseemission umbauen und mit Bordlazarett und einer Anlage zur Trinkwasseraufbereitung ausrüsten lässt. Aber lesen Sie selbst!

 

Fotos: © Dagmar Trüpschuch