Station: [9] Kürassiere


Die Verbündeten halten noch immer. Als die schwere Kavallerie von Kellermann und Guyot zwischen fünf und halb sechs Uhr durch das Tal galoppiert, kommen ihnen Milhauds Kürassiere über den Abhang entgegen, zurückgeschlagen von der alliierten Kavallerie. Rasch neu formiert, folgen sie den drei frischen Divisionen. Kürassiere, Lanzenreiter und Jäger, Dragoner und reitende Grenadiere, über sechzig Schwadronen erklimmen das Plateau. Im gegnerischen Generalstab staunt man darüber, dass sich acht- oder neuntausend Reiter auf einer Front drängen, wo eigentlich nur tausend Raum hätten. Sie füllen den gesamten Raum zwischen Hougoumont und La Haye Sainte. Ihre Reihen sind so dicht gedrängt, so dass die Pferde im Galopp kaum noch den Boden berühren. Diese Masse von Rüstungen, Helme und Schwertern wälzt sich über den aufgewühlten Hang. Die Engländer glauben, ein Meer aus Stahl zu sehen. Sie wiederholen das Manöver, das ihnen bereits zweimal gelungen ist. Nachdem sie die Kavallerie mit Kartätschensalven überschüttet haben, verlassen Kanoniere ihre Kanonen und suchen Zuflucht in den Karrees. Diese eröffnen auf dreißig Schritt das Feuer das ganze Reihen von Reitern niederstreckt und die Reste mit einer dreifachen Reihe von Bajonetten abwehrt. Die Attacken folgen einander ohne Unterbrechung. Die Karrees müssen fünf, sieben, zehn, bis zu dreizehn Angriffe abwehren. Viele sind zusammengeschmolzen, teilweise niedergedrückt, erschüttert. Aber sie halten! Von Augenblick zu Augenblick, scheinen sie von den Wellen der Reiterei überwältigt, dann tauchen sie wieder aus dem Pulverdampf auf, gespickt mit glänzenden Bajonetten, während die Reiterschwadronen an ihnen brechen, wie Wellen an einem Deich.