Station: [22] Die Gutsverwalterin Flora
Die Figurine der Gutsverwalterin Flora ist ein Beispiel für die römische Besiedlung im Hinterland. Das Lagerdorf konnte das Kastell wie auch die eigenen Bewohner nicht ausreichend mit Gemüse und Obst versorgen. So war eine Belieferung mit Lebensmitteln von den umliegenden Gutshöfen erforderlich.
Das Gut der Flora stand in Rotthof im fruchtbaren Rottal. Nach dem Tod ihres Mannes, ließ Flora ihrem verstorbenen Gatten einen Grabstein errichten. Die Inschrift des Steines nennt sie selbst als Gutsverwalterin. Dies ist ein bemerkenswertes Zeugnis für ihre Stellung als Frau auf dem Land.
Als Zeichen ihrer Schlüsselgewalt sind in der Vitrine Schlüssel ausgestellt. Die anderen beiden Exponate stehen für die Versorgung mit Lebensmitteln aus den ländlichen Regionen: eine kleine Sichel und eine Glocke für eine Ziege, ein Schaf oder ein Rind. Diese beiden Gegenstände wurden allerdings nicht auf dem Land, sondern in Passau gefunden.