Beschreibung
Ehem. Weingut, heute Rathaus, zweigeschossiges Gebäude auf winkelförmigem Grundriss in leichter Hanglage über niedrigem Kellersockel, Erschließung über Freitreppe, im ersten Obergeschoss repräsentativer Balkon, verputzt, Satteldach; zwischen 1831 und 1835 vom Freiburger Baumeister Waldschütz am Standort des ersten markgräflichen Schlosses errichtet, 1962 durch Gemeinde erworben, 1995-99 saniert; an der Westseite Mauerverläufe und Keller des abgegangenen Schlosses; rückwärtige Ökonomiebauten. Das Rathaus ist als Solitär durch seine markante Lage am zentralen Marktplatz und aufgrund seiner aufschlussreichen Bausubstanz ein wichtiges Dokument der historischen Stadtstruktur in diesem Bereich der Stadt. Als ehem. Weingut ist es ein wichtiger Hinweis auf den zunehmenden Weinanbau in Sulzburg im 19. Jh., und ist durch seine Umnutzungsgeschichte auch aus heimatgeschichtlichen Gründen von Bedeutung. An das heutige Rathaus westlich anschließender Stadtpark mit Begrenzungsmauern, ursprünglich Schlossareal mit Teilen des Schlossgartens, im 19. und frühen 20 Jh. zum Anwesen Hauptstraße 60 gehörender Privatgarten. Nordöstlich angrenzende Ummauerung mit ehem. Treppenturm des Schlosses, südwestliche Grundstücksmauer mit Bestandteilen der einstigen Stadtummauerung. Im südöstlich angrenzenden Hofbereich ein 1876 datierter Kalksandsteinbrunnen, im nordwestlichene Bereich des Stadtparks zwei Gartenpavillons, die 1913 der damalige Besitzer des Anwesens Steinhäusler durch den Badenweiler Architekten Hertel erbauen ließ. Der ehem. Schlossgarten ist ein Zeugnis für die repräsentative Ausformung und einstige Bedeutung Sulzburgs als Residenzstadt. Mit der Umnutzungsgeschichte als Privatgarten und öffentlicher Stadtpark ist die heutige ummauerte Grünfläche ein wichtiges stadtbaugeschichtliches Dokument und für das Erscheinungsbild der Kernstadt von Bedeutung. Darüber hinaus besitzten die Bestandteile des Schlosses der Stadtbefestigung einen hohen dokumentarischen Wert für die Stadt- bzw. Stadtbaugeschichte.