Beschreibung
Schierling war schon vor 400 Jahren seiner Zeit weit voraus. 1802 wurde in Bayern die Schulpflicht eingeführt, wobei es in Schierling schon Anfang des 17. Jahrhunderts eine Schule gab. In dieses älteste Schulhaus Deutschlands kamen bereits um 1640 170 Schüler zum Lesen, Schreiben und Rechnen. Vor allem der Einfluss der Jesuiten, die im 17. Jahrhundert in Straubing ansässig waren, hat den Ort wohl an die Bildung herangebracht. Damals hatten die Professoren ihre Sommerresidenz in Schierling. So kamen die Einheimischen sehr früh in Kontakt mit ganz anderen Themen als es für diese Zeit gängig war. Selbst wenn es im Umkreis andere Schulen gab, wurden diese im dreißigjährigen Krieg wieder zerstört. In Schierling hielt das Gebäude aber stand. Durch die besondere Bauweise ist jedes Stockwerk von außen betretbar. Man konnte herausfinden, dass Im Untergeschoß die Holzlege, im Mittelgeschoß der Schulraum und im Obergeschoß die Wohnung des Lehrers war. Wahrscheinlich wurde die Schule von der Gemeinde erbaut und vom Pfarrer bewirtschaftet. Es gab sogar ein geschriebenes Recht für den Lehrer, am Mittagstisch des Pfarrers teilzunehmen 400 Jahre später war das alte Gebäude natürlich baufällig. Jedoch wollte man dieses faszinierende Zeugnis der Geschichte nicht völlig verfallen lassen. So wurde entschieden, dass das Schulhaus saniert und für die Menschen zugängig gemacht werden soll. Seit 2012 steht es für öffentliche Veranstaltungen und als Heimatmuseum zur Verfügung. Es eint Geschichte und Gegenwart und erzählt die Geschichte von 400 Jahren. So kann man zumindest erahnen, wie es dort früher zugegangen ist.