Station: [9] Der Pflasterstein stellt sich vor (Entstehung von Granit)


Sprecherin: Wer bei jemanden mit seinem Wunsch „auf Granit beißt“, stößt auf Widerstand. Denn Granit ist eine der härtesten Gesteinsarten der Welt. Beim ersten Blick schon fällt auf, dass dieses Gestein aus verschiedenen Kristallen zusammengesetzt ist. Wir sehen helle, beige oder weiße Flecken, graue, manchmal sandfarbene und schwarze. Granit entstand...

 

Sound: poltern...

 

Pflasterstein: (aufgebracht) He, da! Moment mal! Das war so nicht abgesprochen. Das hier ist mein Revier. Hier führe ich! 

 

Sprecherin: Oh, hoppla, Entschuldigung! Ich habe dich gar nicht gesehen. – Ich dachte, ich fange schon mal an, damit unsere Besucherinnen und Besucher nicht warten müssen...

 

Pflasterstein: (immer noch empört) Denken! Denken! Typisch Menschen. Immer sind sie am Denken. Dabei hatten wir doch eine Absprache. Und die lautet: ich bin jetzt dran.

 

Sprecherin: Ist ja schon gut... Du weißt doch, dass wir es ungeheuer schätzen, einen echten Pflasterstein als Museumsmitarbeiter gewinnen zu können. Fang jetzt einfach an, ich gehe so lange in den Garten, und warte dort, bis es für mich weitergeht. 

 

Pflasterstein: So. Entschuldigung. Ich bin etwas poltrig. Aber als Stein hat man eben ein eher hartes Auftreten. Wie Ihr wisst, sind in den Königshainer Steinwerken hauptsächlich Pflastersteine geschlagen worden. Und bevor wir uns jetzt diese Granitbrocken genauer anschauen, frage ich einfach mal: Wisst Ihr eigentlich, was einen soliden Pflasterstein ausmacht?

 

Ja, da guckt ihr... Was höre ich da? – Würfelform? Na, das ist doch schon mal was. Also, unsere Größe ist auf vier bis satte 30 Zentimeter festgelegt. Wir sind ein sogenannter Bodenbelag für draußen, das heißt für Wege, oder eben für Pflaster, wie man heute immer noch sagt. Pflastersteine gibt es heute auch aus künstlich hergestellten Steinen, aber der Granitpflasterstein ist ein Naturstein. Und damit sind wir in diesem Raum genau richtig. Denn hier könnt ihr sehen, wie Granit in der Natur entstanden ist. 

Foto: © SOMV gGmbH