Station: [17] Laufkatze


Eule: Schaut mal nach oben. Auf den Seilen der unserer Seilbahn fuhren keine Gondeln, sondern so genannte Schlitten. Erkennt ihr den Schlitten? Die Räder, mit denen er über die Seile läuft, sind gut zu sehen. Das hier ist ja nur eine Miniaturanlage. Auf den großen Schlitten im Steinbruch konnte jeweils ein Arbeiter stehen. Und nun, lieber Fuchs, halt dich fest, diese Schlitten heißen nämlich „Laufkatzen“.

 

Fuchs: (aufgeregt) Katzen, ausgerechnet! Als wenn nur Katzen hoch oben auf dem Seil laufen könnten. Das können Füchse auch, naja, jedenfalls wenn es sein muss... (brummig) Aber natürlich: Menschen denken nur an süße Kätzchen. Dass die ebenso süße Mäuse essen oder Vögelchen, vergessen die immer. Das war dann der böse Fuchs - das regt mich auf!

 

Eule: Ach, sei doch froh. So kannst du im Wald leben, während viele süße Kätzchen in Menschen-Wohnungen gefangen sind. 

 

Fuchs: Du hast ja Recht. Aber sag‘ mal, wozu brauchten sie die Laufkatzen überhaupt? Von unten aus konnte ich nie so genau erkennen, was da oben auf den Seilen los war. 

 

Eule: Das war für mich natürlich ein Leichtes: Ich habe nachts, wenn Ruhe war, oft auf den Laufkatzen gesessen und nach Mäusen Ausschau gehalten. Übrigens, die Vorrichtung an denen die Haken unten an den Laufkatzen angebracht werden, um Granitblöcke zu transportieren, heißen auch Mäuse. An denen war ich natürlich gar nicht interessiert.

 

Fuchs: Verstehe. Die aus dem Fels gesprengten oder gehauenen Granitplatten mussten ja irgendwie bewegt werden. Und weil es wenig festen Boden im Steinbruch gab, und sich das Terrain dort immer weiter veränderte, benutzte man Kräne. 

 

Eule: Unsere Laufkatzen wurden elektrisch angetrieben. So konnten sie die schweren Steine schnell und präzise transportieren. 

Foto: © SOMV gGmbH