Station: [16] Funktionsmodell Kabelkrananlage


Sprecherin: Je mehr Granit abgebaut wurde, desto tiefer wurden die Steinbrüche. Das heißt, die Steine mussten jetzt erst mal hinaufbewegt werden, bevor sie rüber zu den Werkstätten kamen. Wir sehen im Museum gut, wie die Entwicklung elektrischer Geräte die Arbeit im Steinbruch veränderte. Die ersten Arbeiter mussten noch alles mit der Hand, also mit der eigenen Körperkraft machen. Doch nach der Entwicklung von elektrischem Gerät – das war übrigens so ab 1912 – konnten viele Arbeiten von Maschinen übernommen werden. Was allerdings auch bedeutete, dass es Mitarbeiter gab, die diese Maschinen bedienen und eventuell auch reparieren konnten. Nun, unsere Kabelkrananlage hier ist ein Modell. Sie ist kleiner als die Anlage, die einst im Steinbruch in Betrieb war. Aber sie zeigt gut, wie die Granitsteine bewegt werden konnten. 

 

Eule: Also, wir haben da zwei Masten. Zwischen denen ist ein Stahlseil gespannt, unter dem ein Wagen hin und her fahren kann. Also eigentlich sind das mehrere Seile. Der Wagen musste ja nicht nur hin und her, sondern auch rauf und runter bewegt werden. Das war schon eine enorme Erleichterung für die Steinarbeiter, als der Kabelkran in Betrieb genommen wurde. Und natürlich ging mit so einem Kran alles schneller. 

 

Fuchs: (verdreht die Augen...) Schneller... natürlich. Das finden Menschen ja immer besonders toll, wenn es schneller geht – habe ich noch nie verstanden. Dass es leichter ist, weniger Kraft und damit weniger Anstrengung braucht, ja, das kapiere ich. Aber schneller? Keine Ahnung, da sind Mensch und Tier einfach zu verschieden.

 

Sprecherin: Die Seile einer solchen Krananlage mussten sehr stark sein. Sie waren natürlich viel dicker als die von unserem Modell. Denn so ein Seil konnte mehrere Tonnen Gewicht sicher halten. In der Lausitz kam die erste Kabelkrananlage 1901 zum Einsatz. Und was den Fuchs angeht. Auf der einen Seite hat er natürlich Recht. Menschen wollen immer mehr und immer schneller und weiter und höher. Aber stellt euch mal vor: Um 1900 brauchte es mehr und mehr gepflasterte Straßen. Den es rollte mehr Verkehr. Allein für die Reichsstraße 6 von Dresden nach Görlitz wurden 72 Millionen Kleinpflastersteine gebraucht. Wenn es da mal nicht schnell gehen musste!

Foto: © SOMV gGmbH