Station: [15] Pulverbunker


Sprecherin: Überall in den Königshainer Bergen befinden sich ehemalige Pulverbunker. Die ältesten stammen noch aus dem 19. Jahrhundert, als mit Sprengstoff, oder Schießpulver, wie es damals auch hieß, erstmals große Steinblöcke aus den Steinbrüchen herausgesprengt wurden. Sprengstoff muss trocken sein, deshalb waren solche Lagerstätten rund um die Granitwerke notwendig. Ein Hauptdepot befand sich in Arnsdorf. Die für ein oder mehrere Tage benötigten Mengen wurden dort vom Sprengmeister abgeholt und in die Bunker gebracht. Pulverbunker sind robust gebaut und so in den Wald eingefügt, dass man sie kaum sieht. Außerdem befinden sie sich stets abseits der Hauptarbeitsbereiche, um bei einer möglichen Explosion die Sicherheit zu gewähren. 

Fuchs: Da kommst du nicht rein. Pulverbunker sind massiv gebaut – nix zu machen. 

Eule: Ja, was willst du denn auch da drin. Sprengstoff ist supergefährlich. Die Wände sind deshalb so dick, weil ja auch in einem Bunker der Sprengstoff mal explodieren kann. Stell dir vor, du bist da drin. Die dicken Betonwände können die Wucht einer Explosion ganz gut auffangen. Damit verhindern sie immerhin, dass die Druckwelle nach außen dringt. 

Sprecherin: Im Innenraum gibt es Regale und Schließfächer. Hier wird das explosive Material sicher aufbewahrt. Zugang hatten nur die Mitarbeiter. Es gibt natürlich keine Fenster, aber hier und da sind Lüftungsschächte eingebaut. Sie verhindern, dass bei der Lagerung explosive Gase entstehen. Bis in die späten 1950er Jahre waren die Pulverbunker noch in Betrieb. Nachts wurden sie bewacht, naja, natürlich nur, wenn Sprengstoff gelagert war. Um neugierige Füchse abzuschrecken. Aber auch Diebe, die immer wieder versuchten, an das gefährliche Material zu kommen. 

Foto: © SOMV gGmbH