Station: [14] Berggarten


Sprecherin: Über Jahrhunderte hinweg war es für Menschen selbstverständlich, sich in der Natur zu bedienen. Niemand machte sich darüber Gedanken, dass ein Vorkommen irgendwann auch aufgebraucht sein könnte. Kohle und Gas, Gold oder Edelsteine wachsen ja nicht nach, oder nur unendlich langsam. Selbst Bäume waren irgendwann nicht mehr schnell genug groß, um ausreichend Holz zu liefern. 

 

Fuchs: (aufgebracht) Und was dann? – Wir Tiere haben das ja von Anfang an gesehen: Wo einst Granitfelsen standen, waren irgendwann Löcher. Und da konnten dann noch so viele Arbeiter verunglücken oder abstürzen. Die Menschen merkten das einfach nicht. Sie sagten bloß: Das Geschäft muss weitergehen. Egal wie es hier oben aussieht und wie gefährlich es wird....

 

Eule: Nun sei mal nicht so streng. Immerhin ist es heute schöner denn je. In den tiefen Löchern hat sich längst Regenwasser gesammelt. So sind Seen mitten im Wald entstanden. Das ist fantastisch. Und es wird hier ja auch kein Granit mehr abgebaut. Damit bleibt uns der schöne Wald erhalten. Du weißt ja selbst, wie viele Tiere hier mittlerweile wieder leben: Turmfalken, die die Felsen so lieben, Wildenten, aber auch Frösche und sogar Schlangen.

 

Fuchs: Nicht zu vergessen, die leckeren Fische. Wobei ich bis heute nicht verstanden habe, wie die überhaupt in die Seen reingekommen sind. Die fallen doch nicht wie der Regen vom Himmel...

 

Sprecherin: Sogar unser Werkplatz, auf dem einst von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang reger Betrieb herrschte, ist heute von der Natur zurückerobert. Aus dem einst staubigen Boden wachsen Gras und Blumen. Die Bäume werden von Jahr zu Jahr größer. Für unsere Gäste haben wir Tische und Stühle rausgestellt, damit sie hier Picknick machen können oder den schönen Ausblick in die Landschaft genießen. Und weil weit und breit keine Straße verläuft, herrscht hier auch tagsüber eine himmlische Ruhe. 

Foto: © SOMV gGmbH