Station: [11] Verwitterung und verschiedene Granittypen
Pflasterstein: An den Wänden hängen auch zwei Karten von der Lausitz. Hier sind die verschiedenen Gebiete eingetragen, in denen die unterschiedlichen Granitsteine der Gegend zu finden sind. Wir unterscheiden Lausitzer Granit, Rumburger Granit und natürlich unseren eigenen, den Königshainer Granit. Von dem es übrigens, im Vergleich zu den beiden anderen, gar nicht so viel gibt.
Ich möchte euch aber unbedingt noch etwas zeigen. Schaut mal nach der Tafel, auf der verschiedene Granitwände abgebildet sind. Sie zeigen etwas ganz Typisches für Granit: Seine Klüfte. Was das ist? Ihr seht sie auf den Fotos, aber noch besser auf den Zeichnungen: es sind diese Striche, die ein bisschen aussehen wie Rechenkästchen im Schulheft. Na, halt nicht ganz so ordentlich. Aber immerhin, ich meine: Kreuz und Quer.
Das hat mit dem Wetter und damit mit dem Verwittern von Steinen zu tun. Es regnet, es stürmt und schneit. Und so langsam zersetzen diese Naturkräfte sogar Granit. Sie zerstören ihn nicht, aber sie spalten ihn. Jede Kluft ist ein solcher Spalt. Dass Granit leicht zu spalten ist, werdet ihr später noch sehen. In der Natur passiert sowas über Tausende von Jahren. Wenn Granit nicht abgebaut ist, wird er mit der Zeit an den Klüften rund. Das kann man besonders schön an den obersten Schichten sehen. Weil diese runden Steine wie vollgestopfte Säcke aussehen, sprechen die Fachleute auch von einer Wollsackverwitterung.
Dass so abgerundete Sack-Steine eher abrutschen, könnt ihr euch sicher vorstellen. Seht mal, was passiert, wenn so ein hoher Granitfels verwittert, zerklüftet und abrutscht: Wir sehen ein Foto von einem Tannenwald. Die Steine sind dort einfach heruntergefallen, weggerollt und dann liegen geblieben. Jetzt sieht es aus wie ein riesiges Steinmeer. Schön, oder!
Foto: © SOMV gGmbH