Station: [7] Julius Grossmann


Firmengeschichte des „Hamburger Pfeffersacks“ Julius Grossmann

Die Beschaffung von Gewürzen war aufwendig und außerordentlich risikoreich. Die dadurch bedingten sehr hohen Preise – bis zum Aufwiegen in Gold – und möglichen Gewinnspannen lockten mutige Kaufleute und kühne Seefahrer das große Geschäft zu machen.

Von den vielen, die dabei scheiterten und ihr Leben verloren, spricht kaum jemand. Die Erfolgreichen hingegen gingen als Entdecker oder beneidete „Pfeffersäcke“ in die Geschichte ein.

Vorbei sind diese sagenhaften Zeiten, vorbei ist auch die damit verbundene Nostalgie, die Erinnerung an exotisch aussehende Gebinde, die aus Segelschiffen und Dampfern gehievt wurden, um dann in duftenden Fachwerkspeichern zu lagern.

Damals war ein Gewürzkaufmann, genannt „Pfeffersack“ jemand, (ein richtiger Pfeffersack), der seine Steuern freiwillig zahlte, das muss man sich mal vorstellen…. ??

Neider waren an der Tagesordnung, und „Pfeffersack“ wurde zum Spottnamen. Dabei bedurfte es sogar eines Bürgereides, um überhaupt einer werden zu dürfen. Angeblich sollen sie ja nur dick und fett auf ihren Säcken rumgesessen und gewartet haben, dass sich ihr Geld vermehrt.Vom dänischen König Christian IV wurden sie neidisch beschimpfte als schmierige Heringshändler und Bärenhäuter!

Damals waren ein paar Säcke voller Pfeffer wie eine Sparkasse: Man ließ sie liegen und es war sicher, dass die Preise steigen würden….

Obwohl es den Hamburger Pfeffersäcken natürlich gut ging, waren sie doch längst nicht so reich wie die Süddeutschen Fugger und Welser.

2002 titelte das Hamburger Abendblatt das „Pfeffersack“ ein Ehrentitel sei!

Tauchen Sie ein in vergangene Tage, in denen der Gewürzhandel noch Reichtum und Macht versprach und ein Sack Pfeffer als Mitgift einem Manne die Entscheidung, sich zu verehelichen, versüßte... Erfahren Sie etwas von der Geschichte der Gewürze und den Hamburger „Pfeffersäcken“ anhand der Firmengeschichte von Julius Grossmann. Er bzw. seine Firma „machte in Gewürzen“, wie man so schön sagte von 1853 bis 1997. Mit einmaligen Exponaten aus dem 19. Jahrhundert, darunter eine kunstvolle lederne Truhe von 1903 – gefüllt mit blattgoldverzierten Tafeln, die die Geschichte der Fa. Grossmann belegen, lebt die damalige Zeit wieder auf.

Original „Preis-Couranten“ und Geschäftsunterlagen ab 1853 (!) erinnern an eine glanzvolle Hamburger Handelszeit.

Fotos: © Spicy´s - Gewürzmuseum