Eine ingenieurstechnische Meisterleistung!
126 Meter und 68 Zentimeter spannt sich die Carl-Alexander-Brücke über die Saale, am Fuße der Dornburger Schlösser.
Schon seit dem Mittelalter ist an dieser Stelle eine hölzerne Brücke über die Saale bezeugt – neben ihr eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war. Für Jahrhunderte war dies die einzige Saalequerung zwischen Jena und Camburg.
Doch Ende November 1890 zerstört ein Hochwasser die Brücke von Grund auf. Ein neuer, haltbarerer Übergang muss her. So entsteht in nur zweijähriger Bauzeit etwas unterhalb des alten Standorts eine dreibogige, genietete und auf gemauerten Pfeilern ruhende Stahlkonstruktion: die hochmoderne Carl-Alexander-Brücke.
Zum Vergleich: Der Eiffelturm ist zu diesem Zeitpunkt gerade einmal drei Jahre alt. Dornburg und Dorndorf sind also hart am Puls der Zeit. Und das Großherzogtum hat sich die neue Brücke auch etwas kosten lassen: 227.607 Mark und 28 Pfennige hat das Bauwerk verschlungen. Als Dank erhält die Brücke den Namen des regierenden Großherzogs Carl-Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach.
Doch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wird der westliche Bogen von Fanatikern gesprengt. Der Brückenbogen wird ein Jahr später geborgen und die Brücke wieder passierbar gemacht. Bis 1971 dauert die Rekonstruktion des historischen Bauwerks.
Doch als in den 1980er Jahren, nur wenige hundert Meter flussabwärts, eine moderne Spannbetonkonstruktion errichtet wird, scheint das Schicksal der Carl-Alexander-Brücke besiegelt. Sie verliert ihre Bedeutung und verfällt nach und nach. Glücklicherweise gründet sich 2006 der Dorndorfer Brückenverein, der „seine“ Brücke vor dem Abriss rettet – sprichwörtlich in letzter Minute. Im Frühjahr 2018 beginnt eine umfangreiche Sanierung, die nur durch die finanzielle Unterstützung der Stadt Dornburg-Camburg und des Freistaates Thüringen möglich ist. Seit 2020 erstrahlt die historische Brücke wieder in altem Glanz.
Alle Abbildungen © Keramik-Museum Bürgel
