Rechts – links – plié – links – plié – zwo – drei… und eine tiefe Verbeugung… wie es sich gehört in einem ehrwürdigen Barockgarten. Ach, ich muss schon sagen, mein Bauernvolk hat mir, seinem erhabenen Kater, doch einen ganz entzückenden Garten angelegt… in dem ich nach Herzenslust promenieren und mich meinen Lustbarkeiten hingeben kann… links – plié – rechts – links…
Nun, kein Traum währt ewig… obwohl ich doch einen ganz passablen Sonnenkönig abgeben würde – Jamal der Vierzehnte… ähm… bei aller Bescheidenheit.
Aber Sie ahnen schon: Das wirklich wichtige Gartenstück für meine Bauernfamilie ist nicht dieser Barockgarten en miniature, sondern das große Beet rechts des kleinen Wegs. Hier wachsen Zuckerrüben für die Tiere, allerlei Gemüse und Beeren, aus denen die Bäuerin die Marmeladen kocht, die dann verkauft werden… und die ich zuvor natürlich kosten darf. Mhh! Lecker!
Auf der Streuobstwiese dahinter tragen Apfel- und Birnenbäume reichlich Frucht und hier an der Hauswand gedeiht der Wein. Im Vertrauen, nur unter uns: Ich wage zu bezweifeln, dass die hier wachsenden Träubchen einen anständigen Châteauneuf-du-Pape abgeben. Aber, wer sagt’s denn, ein guter Traubenmost ist doch auch etwas wert.
In diesem Sinne: A votre santé!
Fotos: © Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH
