Im hessischen Steinau an der Straße lebten die berühmten Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm von 1791 bis 1798 mit ihrer Familie. Ihr Wohnsitz ist seit 1998 als Brüder Grimm-Haus Steinau ein modernes Museum zum Leben, zum Werk und zur Wirkung ihrer Arbeit.
Jacob und Wilhelm Grimm gehören zu den bedeutendsten Geistespersönlichkeiten der deutschen Kulturgeschichte. Sie sind die Begründer der Germanistik und haben mit der Sammlung der „Kinder- und Hausmärchen“ Weltruhm erlangt. 1785 bez. 1786 wurden sie in Hanau geboren und kamen mit den Eltern und drei weiteren Brüdern (u. a. Ludwig Emil Grimm, der sich als Künstler der Romantik einen Namen machte) 1791 nach Steinau. 1793 wurde die Schwester Charlotte geboren. Der Vater Philipp Wilhelm Grimm, selbst aus Steinau, hatte in Hanau als Hofgerichtsadvokat gewirkt und war nun Amtmann in Steinau geworden. Die Familie zog in das im Jahr 1562 errichtete Amtshaus, einem stattlichen Renaissance-Bau mit reichem Fachwerkobergeschoss.
Das Erdgeschoss widmet sich museal in der historischen Küche dem Leben der Familie. Das wissenschaftliche Wirken von Jacob und Wilhelm Grimm wird genauso dargestellt wie das künstlerische Schaffen von Ludwig Emil Grimm. In einem Kabinett wird ein Viertel seines graphischen Werkes gezeigt. Das Obergeschoss bietet eine Märchenwelt zum Sehen, Hören und Fühlen, wo es wertvolle Märchenausgaben und Illustrationen bedeutender Künstler wie Heinrich Vogeler, Otto Ubbelohde, Max Slevogt, Gerhard Marx und David Hockney zu sehen gibt, wo nahezu 200 Rotkäppchen warten und am Ende des Rundgangs die Krönung steht…
