Station: [13] Tutti fratelli


„Die Frauen von Castiglione erkennen bald, dass es für mich keinen Unterschied der Nationalität gibt, und so folgen sie meinem Beispiel und lassen allen Soldaten, die ihnen völlig fremd sind, das gleiche Wohlwollen zuteil werden. „Tutti fratelli“, wiederholen sie gerührt immer wieder“, schrieb Henry Dunant in seinem Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ 

„Tutti fratelli“ – „alle sind Geschwister“ heißt auch dieser Raum. Entstanden ist die Präsentation 2013 zum 150ten Geburtstag des Roten Kreuzes. Auszüge aus Büchern und Zeitungsartikeln erzählen bekannte und weniger bekannte Einzelaktionen aus einer bewegten Zeit. 

Haben Sie schon einmal von der „Rettungsaktion Weiße Busse“ gehört? 1945 streicht das Schwedische Rote Kreuz Busse weiß an, markiert sie mit einem Roten Kreuz und befreit mehr als 15.000 überwiegend norwegische und dänische Häftlinge aus deutschen Konzentrationslagern. 

Oder dass das Rote Kreuz weltweit forensische Arbeit betreibt? Im Jugoslawien Krieg beispielsweise wurden Massengräber ausgehoben und DNA Proben der Getöteten entnommen. So konnten die Helferinnen und Helfer Angehörige über den Tod ihres Sohnes, ihres Vaters, ihrer Mutter oder Tochter informieren. 

Auffallend ist das große Bild mit dem Roten Kreuz, auf das Menschen zuströmen. Es ist ein Werk des Aachener Künstlers Detlef Kellermann, der sich künstlerisch intensiv mit der Hilfsorganisation auseinandersetzt. Entstanden ist eine Serie von Bildern, die Sie hier im Museum sehen können. Die Aussage dieses Werkes ist am einfachsten mit einem afrikanischen Sprichwort erklärt:

„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern“. 

 

Fotos: © Rotkreuz Museum