In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg stieg die Zahl der Bestattungen in Großenlüder stark an. So wurden in den 35 Jahren zwischen 1654 und 1689 allein 674 Personen auf dem Friedhof rings um die Kirche begraben. Mangelnder Platz und auch die hygienischen Bedingungen machten eine Verlegung des Friedhofes erforderlich.
Letztendlich war der Neu- und Umbau der Pfarrkirche von 1731-1735 nach den Plänen von Andreas Gallasini, Hofbaumeister des Fuldaer Fürstabts Adolph von Dalberg (1726-1737), der Anlass für die Verlegung des Friedhofes auf die kircheneigene Fläche außerhalb des Ortes am Heutor.
Die erste Bestattung auf dem neuen Friedhof fand laut Kirchenbuch am 17. Dezember 1742 statt.
1820 folgte die Aufstellung eines Hochkreuzes aus Sandstein, welches seit 1983 auf dem heutigen Friedhofsgelände am Langenberg steht.
1871 und erneut 1903 wurde der Friedhof erweitert. Im Rahmen der zweiten Erweiterung erhielt die Friedhofsmauer eine Kreuzigungsgruppe mit 14 gusseisernen Kreuzweg-Reliefs.
Sichtbare Spuren des Zweiten Weltkriegs sind die 22 Grabsteine der Opfer des Bombenangriffs auf den Fuldaer Krätzbachbunker am 27. Dezember 1944. Den 102 gefallenen und 56 vermissten Soldaten wird auf Erinnerungstafeln an der Leichenhalle gedacht.
Die Heimatvertriebenen, die nach dem Krieg nach Großenlüder kamen, stifteten anlässlich des ersten Heimattreffens am 7. August 1949 den Opfern der Vertreibung ein Denkmal im Garten der alten Oberförsterei (heute Burgpassage). 1952 wurde dieses Denkmal an den heutigen Platz links neben der Friedhofskapelle umgesetzt.
1952 erfolgte außerdem unter der Führung von Altbürgermeister Adam Josef Brähler und großem Engagement der Großenlüderer Bürger – im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme – der Neubau der Aussegnungshalle, für die auch eine Glocke beschafft wurde. Die farbige Vielfalt des Gebäudes entstand durch die Verwendung alter Sandstein-Grabsteine.
Eine dritte und letzte Erweiterung erfuhr der Friedhof 1972.
1983 erfolgte dann unter Bürgermeister Rudolf Marka die Grundsteinlegung für die Leichenhalle des neuen Friedhofes am Langenberg und damit sukzessive die Verlegung des Friedhofes an den heutigen Ort.
Auf Antrag von Bürgermeister Werner Dietrich beschloss die Gemeindevertretung 2014 die Umgestaltung des Alten Friedhofs zum St.-Georg-Park unter Einsatz von Mitteln des Dorferneuerungsprogramms Hessen. Der neue Park erhielt unter anderem einen zentralen Brunnen sowie einen behinderten- und seniorengerechten Zugang. Am 21. Juni 2019 wurde der St.-Georg-Park feierlich eingeweiht.