Mit Arbeiten von: Diane Arbus, Katharina Bosse, Henri Cartier-Bresson, Elliott Erwitt, Bruce Gilden, Nan Goldin, F.C. Gundlach, Esther Haase, David Hockney, Thomas Höpker, Barry Kay, Peter Keetman, Barbara Klemm, Lisette Model, Martin Munkácsi, Martin Parr, Joel Sternfeld u.a.
Freizeitgestaltung ist ein Thema, das uns alle permanent beschäftigt. Einfach mal nichts tun? Unmöglich! Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist unser Leben hektischer und extremer geworden. Überall sind wir mit immer aufregenderen, abenteuerlicheren und exotischeren Freizeitaktivitäten konfrontiert. Der Druck, mithalten zu können und dieses auch zu müssen, ist enorm. Freizeit ist von der Erholungszeit nach getaner Arbeit zu einem durchgetakteten Massenphänomen geworden. Nach Feierabend, an Wochenenden oder Feiertagen strömen die Menschen an die Strände, in die Spaßbäder, Sportstudios, Kinos, Parks und Cafés. Alle streben nach maximaler Entspannung, Selbstoptimierung und größtmöglichem Abstand vom Alltag.
A DAY OFF visualisiert mit einem Augenzwinkern die Erscheinungsformen unserer Freizeitkultur: Es wird geschlemmt, gebrutzelt, geraucht, geschwitzt und gepowert, was das Zeug hält. Manche Szenen sind heute nicht mehr denkbar, andere gleichen sich. So wurde damals wie heute ausgiebigst Sonne getankt, der neueste Film im Kino angesehen, das Tanzbein geschwungen oder gemeinsam Bingo gespielt. Durch die Linse einiger der weltweit renommiertesten Fotograf*innen erhalten wir einen Einblick in den Wandel unseres Freizeitverhaltens der vergangenen hundert Jahre.
Die Sammlung F.C. Gundlach Über viele Jahrzehnte hat F.C. Gundlach, selbst einer der wichtigsten Modefotografen der Bundesrepublik Deutschland, Fotografie gesammelt und eine der bedeutendsten privaten Fotografiesammlungen des Landes zusammengetragen. Im Zentrum steht das Bild des Menschen in der Fotografie. Unter diesem Titel fanden seit 2005 rund 9.000 fotografische Werke aus der Sammlung als Dauerleihgabe Einzug in das Haus der Photographie in der südlichen Deichtorhalle in Hamburg.
Bürgermeister Christian Vogt sprach den Angehörigen im Namen des Magistrats sein Beileid aus. In Vogts Büro hängt ein Gemälde von Ida Kerkovius aus dem Bestand des Stadtmuseums. „Das hat Frau Dr. Scheid ausgesucht. Sie hat unsere Stadt sehr geprägt – vom Bürgermeisterbüro bis zum Stadtarchiv. Aber ihr Lebenswerk ist das Stadtmuseum. Sie hat das Museum aufgebaut. Das Renommee des Hauses ist maßgeblich ihr Verdienst. Ihren Ruhestand wollte sie in ihrer alten Heimat an der Mosel und in ihrem Lieblingsland Italien verbringen. Das war ihr nicht vergönnt.“
Als promovierte Ethnologin, die im Nebenfach Kunstgeschichte und Pädagogik in Marburg studiert hat, kam Dr. Eva Scheid 1991 nach Hofheim. Damals war das Museum noch eine Baugrube. Bis 2021 – genau dreißig Jahre lang – war sie die Museumsdirektorin. Zugleich hat sie das Stadtarchiv geleitet. Während dieser Zeit hat sie 124 Kunstausstellungen samt Rahmenprogramm organisiert sowie 40 Ausstellungskataloge herausgegeben. Dabei konnte sie unter anderem auf die Werke des Künstlerkreises Blaues Haus zurückgreifen, die das Stadtmuseum besitzt. Auch große und berühmte Museen leihen sich Exponate aus dem Hofheimer Bestand aus – für Ottilie Roederstein etwa ist das Hofheimer Museum einer der Hauptleihgeber. Auch in der Tate Modern in London und im Pariser Centre Pompidou waren schon Arbeiten aus Hofheim zu sehen.
Auch der Förderkreis Stadtmuseum trauert um Dr. Eva Scheid. „Bei der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Förderkreises war sie im November noch dabei“, berichtet die Vorsitzende Dr. Friederike Lohse. „Wie schön, dass sie das noch miterleben konnte.“ Frau Dr. Scheid habe die Sammlung des Museums aktiv erweitert. „Ihr Ziel war immer, das Erbe der für die Klassische Moderne so bedeutenden Künstlergruppe um das Blaue Haus in lebendiger Erinnerung zu halten. Und das ist ihr auch geglückt.“
Unter dem Motto „Maskenball“ wagen wir einen Rückblick auf die letzten drei Jahre. Unser Fokus liegt dabei nicht auf dem Motiv der Maske an sich. Stillstand und Bewegung – Rückzug und Sehnsucht – Verzweiflung und Aufbruch sind nur einige der vielen Spannungsfelder, in denen wir uns sowohl individuell als auch gesellschaftlich bewegen. Wie sind diese „Maskenbälle“ geartet, auf denen wir metaphorisch gesprochen zwischen Pandemie, Krieg und sich zuspitzenden weltweiten Konflikten getanzt haben? Unser Interesse gilt künstlerischen Positionen, die die Thematik inhaltlich auf individuelle Art und Weise interpretieren. Dabei ist die gesamte Bandbreite an künstlerischen Ausdrucksformen möglich und ausdrücklich erwünscht. Wir freuen uns darauf, spannende Positionen kennenzulernen und in Kürze im Stadtmuseum Hofheim zu präsentieren! Es werden Bewerbungen aus dem Main-Taunus-Kreis, dem Hochtaunuskreis und dem Rheingau-Taunus-Kreis entgegengenommen.
Zur Bewerbung für die Taunus-Kunst-Triennale 2 bitte hier klicken.