Die Nachfrage bestimmt den Preis. Was für uns heute so selbstverständlich ist, wurde im Mittelalter als ungerecht empfunden. Für jeden sollte, zumindest in der christlichen Theorie, das Lebensnotwendige für einen erschwinglichen Preis garantiert sein. Die Ausstellung „Der gerechte Preis“ wirft einen Blick auf die mittelalterliche Wirtschaftsgeschichte. Sie erklärt, wie der mittelalterliche Handel organisiert war, und wie sich die Einstellung zu Geld, Kredit und Zins über die Jahrhunderte wandelte. Wir erleben in „Der gerechte Preis“ ein alternatives Wirtschaftsmodell, das manche allgemeingültige Wahrheit von heute als zeitgebunden entlarvt.
Münzen werden normalerweise nicht hergestellt, um nachfolgenden Generationen einen Einblick in die Lebenswelt ihrer Benutzer zu bieten, sondern um in einem möglichst grossen geographischen Raum als verlässliche Währung anerkannt zu werden. Wichtig war der Wiedererkennungseffekt – so zeigten die erfolgreichsten Münzen der griechischen Antike, die athenische und die von Alexander dem Grossen eingeführte Tetradrachme, mehr als anderthalb Jahrhunderte das gleiche Münzbild.
Ganz anders die Denare der Römischen Republik! Hier wechseln im aufgeregten ersten Jahrhundert v. Chr. die Münzmotive schneller als die Jahre. Wir finden alles: Szenen aus der Vergangenheit, Anspielungen auf die Gegenwart, Abbildungen von politischem Alltag, Gebäude, Menschen und natürlich Götter.
Die Verantwortlichen scheinen ihre ganze Welt in die kleine Fläche gepresst zu haben, die ein Denar für Münzdarstellungen bietet.
Die Ausstellung zeigt die Phase des Römischen Reiches, als es noch republikanisch war und sich auf Tugenden fokussierte, die diesem Staat den späteren Höhenflug ermöglichte.
Traditionelle Zahlungsmittel sind Gaben in traditionellen Gesellschaften. Sie sind weder Geld in unserem Sinn noch freiwillige Geschenke, sondern erfüllen eine wesentliche Funktion bei sozialen Ereignissen – zum Beispiel Heirat, Tod eines Mitglieds und Verfehlungen wie Ehebruch, Diebstahl oder Raub. Sie erfordern Kenntnis der sozialen Regeln und ein Gespür für deren Handhabung. Gaben sind häufig in rituelle Handlungen eingebunden und sind wesentlich für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft.
Die neu gestaltete Bibliothek des MoneyMuseums schafft ein ideales Umfeld, um über Geld – und dessen Kritik, Kultur, Wert – zu diskutieren. Die Büchersammlung erstreckt sich von 1500 bis in die Gegenwart. Besuchen Sie das MoneyMuseum und lassen Sie sich individuell in die Bibliothek einführen. Highlights sind die Monatszeitschrift DU ab den 1940er-Jahren, die Manesse-Bibliothek der Weltliteratur und ein grosser Bestand an Diogenes-Büchern. Dabei steht die Frage im Zentrum, wie Geld in der Literatur abgebildet wird und welchen Gewinn wir aus dieser Verbindung ziehen können.