Jeder will es sein, seit über 70 Jahren: cool! Höchste Zeit dem Phänomen Coolness, einer zentralen Kategorie des 20. und 21. Jahrhunderts, mit der deutschlandweit ersten Ausstellung auf den Grund zu gehen.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Das Museum THE KENNEDYS freut sich, ab dem 12. Oktober 2017 die Ausstellung »Obama: An Intimate Portrait. The Presidency in Photographs by Pete Souza.« zu präsentieren. Die deutschlandweit erste Ausstellung über die Präsidentschaft von Barack Obama umfasst 65 Fotografien von Pete Souza, dem ehemaligen offiziellen Cheffotografen des Weißen Hauses (2009–2017).
»Not to be a housewife – Keine Hausfrau sein« vermerkte eine junge Absolventin der prestigeträchtigen Miss Porter’s Schule für Mädchen im Jahrbuch der Abschlussklasse von 1947 bezüglich ihrer Zukunftspläne. Ihr Name war Jacqueline Lee Bouvier, zukünftige First Lady. Ihr Plan sollte gute zehn Jahre später für viele Frauen zur reellen Möglichkeit werden. Inspiriert von der in den 1950er-Jahren in den USA entflammten Bürgerrechtsbewegung, begannen sich junge Frauen in Amerika und Europa zusammenzuschließen, um lautstark gesellschaftliche Gleichberechtigung einzufordern.
Die Sonderausstellung »DECADES OF CHANGE – Iconic Women of the 60s and 70s« zeichnet diese Entwicklung anhand von rund 60 Porträts weiblicher Ikonen der 1960er- und 1970er-Jahre nach und beleuchtet die vorherrschende Divergenz zwischen klassischer und moderner Rolle der Frau in der Gesellschaft.
Neben Vorreiterinnen der Emanzipationsbewegung, wie Marlene Dietrich oder Katharine Hepburn, zeigt die Ausstellung anhand von Porträts von Romy Schneider, Jackie Kennedy oder Grace Kelly, wie sich Images im Laufe einer Karriere wandeln konnten. Frauen wie Jane Birkin, Uschi Obermaier, Bianca Jagger oder Twiggy hingegen repräsentierten die neuen Gesichter ihrer Zeit und avancierten zu Ikonen des Swinging London oder auch der 68er-Bewegung.
Die Ikonen der 1960er und 1970er-Jahre wurden von Fotografen wie Richard Avedon, Helmut Newton, Alfred Eisenstaedt, Horst P. Horst, Elliot Erwitt, Jeanloup Sieff, Steve Schapiro, Mark Shaw, Jacques Lowe, Orlando Suero, Brain Duffy, Will McBride, Robert Lebeck, Ulrich Mack, Charlotte March oder Werner Bokelberg in Szene gesetzt.
Angesprochen auf das Leben in der amerikanischen Hauptstadt antwortete US-Präsident Harry S. Truman angeblich einmal zynisch: »Wenn du in Washington einen Freund haben möchtest, besorg’ dir einen Hund!« Und in der Tat, nahezu alle seine Nachfolger haben diesen Ratschlag beherzigt.
Die neue Sonderausstellung »My Pony Macaroni« im Museum THE KENNEDYS gibt – für Familien und Tierfreunde gleichermaßen – die Manege frei für historische Gegebenheiten, witzige Anekdoten und interessante Fakten einer über Jahrhunderte gewachsenen Beziehung zwischen Mensch und Vierbeiner aus mehr als einem Jahrhundert Fotografiegeschichte.
Über 70 Arbeiten, viele davon wertvolle Vintage-Abzüge, von rund 30 namhaften Fotografen wie Elliott Erwitt, Richard Avedon, Steve Schapiro, Mark Shaw, Edward Steichen oder Martin Schoeller zeigen die Kennedys, aber auch Künstler wie Robert Frank, James Dean, Drew Barrymore, Jay-Z, Truman Capote, Marlon Brando, Pete Doherty, Jeremy Irons oder Mike Tyson gemeinsam mit ihren tierischen Freunden. Ein besonderes Augenmerk wird in der Ausstellung auf die Inszenierung von Mensch und Tier in der Fotografie und Gesellschaft gelegt, die lange Tradition der First Pets im Weißen Haus sowie auf den spektakulären Zoo der Kennedys, der mindestens zwei tierische Berühmtheiten hervorgebracht hat: Caroline Kennedys Pony Macaroni und eine Hündin namens Pushinka – Tochter der berühmten Weltraum-Hündin Strelka und Geschenk eines gewissen Nikita Chruschtschows.
Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Magazine aus den 1960er-Jahren, die das Image der Kennedys als idealisierte Familie mit Hund, Katz und Pferd für den Besucher eindrucksvoll nachzeichnen.
Der Vietnamkrieg, welcher mehr als drei Millionen Menschenleben forderte, war der tragische Höhepunkt des Kalten Krieges. Mit äußerster Brutalität und Rücksichtslosigkeit von den USA geführt, löste der Konflikt weltweite Proteste und Solidaritätsbekundungen mit dem Vietnamesischen Volk aus, die in den Antikriegsprotesten von 1968 gipfelten. Es ist vor allem den mutigen Kriegsphotographen zu verdanken, dass es zu solch vehementem Widerstand gegen den Krieg kommen konnte. Sie hielten das Leid der Menschen vor Ort mit der Kamera fest, und gaben dem Konflikt so Gesichter und greifbare Schicksale, die Menschen weltweit zum Mitgefühl anregten.
Thomas Billhardt aus Chemnitz war einer dieser Kriegsphotographen. Er bereiste im Auftrag verschiedener DDR-Printmedien, den H&R-Fernsehstudios, auf Einladung der vietnamesischen Regierung sowie dem Kulturministerium der DDR Vietnam zwischen 1967 und 1975 insgesamt zwölfmal und prägte mit seinen Aufnahmen die Antikriegshaltung einer ganzen Generation. „Ich wollte, dass die Leute überall auf der Welt Anteil am Schicksal der Menschen in Vietnam nehmen“, beschreibt er seine Motivation. Und in der Tat, fast jede/r kannte seine Bilder, welche sowohl in der DDR als auch im Westen in Zeitschriften, Bildbänden und Ausstellungen veröffentlicht wurden. Manche fanden sich sogar großformatig an Häuserwänden wieder.
Von Billhardts Ansehen im Ausland profitierte auch die SED, in die er 1968 unter dem Eindruck des Vietnamkrieges eingetreten war. Das Interesse der Partei, Bilder der Not aus Vietnam zu veröffentlichen, speiste sich aus der Absicht aus dem Konflikt politisch Kapital zu schlagen. Somit wurden Billhardts Photographien Teil eines Bilderkrieges gegen den Systemfeind USA. Mit Hilfe der Macht der Bilder sollte die Deutungshoheit über den Konflikt erlangt und das eigene sozialistische Gesellschaftssystem in möglichst positivem Licht inszeniert werden. Für einen Kriegsphotographen wie Thomas Billhardt bedeutete dies, dass seine realitätsnahe Photoreportage der Kriegsgeschehnisse gleichsam zur politischen Botschaft wurde.
Auf staatlicher Ebene fungierten Freundschafts- und Beistandsverträge der DDR mit den »Bruderländern«, wie auch mit der Sozialistischen Republik Vietnam, als Strategien zur Machtbehauptung gegenüber den Westmächten. So unterstützte die DDR bereits sofort nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Nordvietnam 1950 das Land finanziell, militärisch und wirtschaftlich. Mit der Organisation schulischer oder beruflicher Ausbildung von Vietnamesen in der DDR wurde darüber hinaus Beistand für den »sozialistischen Bruderstaat« geleistet.
Letztlich sind Thomas Billhardts Photographien jedoch nicht nur im Rahmen des Ost˗West˗Konflikts zu sehen. Sie werfen auch einen Blick auf ein junges Land im Umbruch. In seinen Bildern aus Vietnam werden auch schöne, intime, gar hoffnungsvolle Augenblicke festgehalten.