Sonderausstellung "Drauf geschissen 2.0 - Eine kleine Kulturgeschichte des stillen Örtchens" im Schloss Rochlitz
Im Zeitraum von Samstag, den 28.03.2020 bis Sonntag, den 01.11.2020 können Sie im Schloss Rochlitz die Sonderausstellung "Drauf geschissen 2.0 - Eine kleine Kulturgeschichte des stillen Örtchens" sehen.
Eigentlich ein allzu alltägliches Thema für eine Ausstellung. Warum darüber reden? Hat jeder, nutzt jeder - was soll es da schon zu berichten geben? Andererseits blickt selbst das „Stille Örtchen“ auf eine lange Geschichte zurück und bietet neben zivilisatorischen Fakten auch Stoff für Witze, Anekdoten und Beschimpfungen.
War sicher schon immer so, oder? Genau hier setzt die Ausstellung an. Auch wenn der derbe Titel aufmerken lässt, widmet sich die Präsentation dem Thema Toilette und ihrem Drumherum mit Seriosität, ohne Effekthascherei, aber auch mit einem leichten Augenzwinkern.
Der kulturhistorische Bogen spannt sich von den Hochkulturen der Antike bis in unsere Tage. Wann wurde die Entsorgung der Fäkalien zum Problem? Wie löste man dieses? Immer wieder erstaunt die fortschrittliche Infrastruktur zur Abwasserbeseitigung mit ausgeklügelten Kanalsystemen in römischen Großstädten, die in Mitteleuropa erst wieder im späteren 19. Jahrhundert erreicht werden sollte. Wie gingen die Menschen des Mittelalters in Städten und Burgen mit dem Thema um? Wie behalf man sich, bevor das geschätzte Wasserklosett Einzug in die Haushalte hielt? Musste einfaches Nachtgeschirr reichen, oder durften es schon Prachtlatrinen aus römischen Villen oder bemalten Porzellanschüsseln aus dem viktorianischen England sein?
Viel Stoff bietet das Drumherum: Böse Worte, Beschimpfungen, Mordgeschichten, Parasiten auf Reisen, Toilettengänge der Weltliteratur, Juristerei sowie die Donnerbalkenromantik großer Armeen runden das Bild ab. – Lassen Sie sich überraschen!