Neue Sonderausstellung zur antiken Miniaturkunst in Manching
„Und je kleiner etwas ist, umso größeres Staunen ruft die Erfindungsgabe und Geschicklichkeit des Künstlers hervor.“ So brachte der berühmte Mediziner Galen von Pergamon (2./3. Jahrhundert n. Chr.) seine Begeisterung für die faszinierende Miniaturkunst antiker Gemmen zum Ausdruck.
Diese farbig schillernden Schmucksteine dienten – meist in Ringe eingesetzt – nicht allein als modische Accessoires und Statussymbole, sondern auch zum Siegeln von Dokumenten, zum Schutz vor bösen Mächten, als Glücksbringer oder Liebesgeschenke. Ihre filigranen Motive umfassen Götter, Tiere, Herrscherporträts, Szenen aus der griechisch-römischen Mythologie und vieles mehr.
Antike Gemmen gelangen oft ohne konkrete Herkunftsangaben in öffentliche und private Sammlungen. Die Sonderausstellung präsentiert hingegen Exemplare aus der Archäologischen Staatssammlung, für die jeweils ihr bayerischer Fundort und meist sogar ihr archäologischer Kontext bekannt sind. So können sie Auskunft über das Leben in den römischen Provinzen auf dem Gebiet des heutigen Bayern geben.
Auch im mittelalterlichen und neuzeitlichen Bayern erfreuten sich antike Gemmen großer Beliebtheit und wurden vielfach nachgeahmt. Die Ausstellung zeigt – exklusiv am Standort Manching – beeindruckende Beispiele aus dem kirchlichen und höfischen Kontext, beleuchtet die Aspekte Sammeln und Forschen und stellt einen modernen Gemmenschneider aus Passau näher vor.
Neben der Archäologischen Staatssammlung haben weitere Institutionen aus Bayern, Deutschland und Österreich bedeutende Leihgaben für die Sonderausstellung zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Februar 2022 im kelten römer museum zu sehen.
kelten römer museum manching Im Erlet 2 – 85077 Manching www.museum-manching.de