Neue Sonderausstellung von 20.10. - 22.12.19
Am Sonntag, den 20. Oktober wird um 16 Uhr im Töpfermuseum Duingen die neue Sonderausstellung mit Porzellan der Künstlerin Barbara Hertwig eröffnet. Die Einführung werden der Leiter vom Museum Schloss Fürstenberg, Dr. Christian Lechelt und Bürgermeister Klaus Krumfuß übernehmen.
Porzellan ist die Königin der keramischen Materialien und fordert höchstes meisterliches Können. Barbara Hertwig fertigt auf der Töpferscheibe gedrehtes oder frei aufgebautes Porzellan. Dabei setzt sie auf traditionelle Herstellungsverfahren aus dem Handwerk und präsentiert die Gefäße in moderner schlichter Formensprache und in reizvollen Dekoren. Manche Keramiken bleiben naturbelassen, zum Einsatz kommen aber auch selbst entwickelte Glasuren und Glanztonengoben (Terra sigillata). Transluzenz und Weißheitsgrad des Porzellans wird dadurch noch unterstrichen, es entsteht ein Effekt wie beim Aquarell. Diese Technik hat eine jahrtausendelange Tradition und war in vielen Erdteilen unseres Kontinents beheimatet.
Die Keramikerin erarbeitet jedes Jahr eine neue Kollektion. Alle Kollektionen sind gut miteinander kombinierbar und ergänzen sich. Hier findet man puristische Verzierungen aber auch bizarre Flächengestaltungen und Strukturen. Es gibt schlichtes Gebrauchsgeschirr aber auch künstlerische Unikate.
Barbara Hertwig kommt aus einem künstlerisch geprägten Elternhaus und wurde 1960 in Stralsund geboren. Sehr früh entdeckte sie ihre Passion für Keramik. Nach dem Abitur folgte eine konventionelle Töpferausbildung, die Gesellenprüfung schloß sie bei Walter Gebauer ab, die Meisterprüfung unter anderem bei Mario Enke. Sie arbeitete in verschiedenen Werkstätten, 1990 gründete und leitete sie eine Keramikwerkstatt in einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung. Zwischenzeitlich war sie immer wieder an verschiedenen Projekten und Kooperationen mit anderen Künstlern und Keramikern beteiligt. Seit 2010 betreibt sie freiberuflich eine eigene Porzellanwerkstatt in Berlin.
Das Material Porzellan verlangt viel Erfahrung, Geduld und Konzentration. Es ist ein schwieriges Arbeiten, aber mit viel Beharrlichkeit und Experimentierfreude kreiert die Keramikerin etwas eigenes. Inzwischen integriert sie auch Techniken aus der Grafik, druckt mit Stoffen, verwendet Schellack- oder Ritztechniken, arbeitet mit Schablonen und kombiniert mit Steinzeugton. So entstehen neben Gebrauchsgeschirr wie Becher, Teller und Schalen auch künstlerische Objekte und Vasen.
Barbara Hertwig ist jedes Jahr auf renommierten Keramikmärkten vertreten und nimmt an Ausstellungen und Wettbewerben teil. 2015 wurde sie bei den Internationalen Keramiktagen in Oldenburg mit dem 1. Preis für Gebrauchskeramik ausgezeichnet.
Zu sehen ist die Sonderausstellung bis zum 22. Dezember 2019 im Töpfermuseum in Duingen jeweils mittwochs + sonntags von 15 – 17 Uhr, oder nach Voranmeldung. Die Keramik kann käuflich erworben werden. Der Eintritt ist frei.