Sonderausstellung: Luden – Banditen, Bagaluten, Beschützer?
Auf dem Hamburger Kiez hat man viele Ausdrücke für sie; man nennt sie Vollkaufmänner, Loddel oder eben Luden. Gemeint sind Zuhälter.
Der Ursprung des Ausdrucks Zuhälter sollte zeigen, dass hier jemand zu jemandem hält – meist war es ein Mann zu einer Frau, der Prostituierten. Was genau sind die Aufgaben, Rechte und Pflichten dieses Millieuberufsstandes? Und warum erlebte der „Beruf Lude“ in den 1970er und 80er Jahren einen solchen Boom?
Auf Sankt Pauli ranken sich Legenden um die Gruppierungen GMBH und um die Nutella-Bande, der auch Thomas Born († 1. Mai 2015) – genannt Karate Tommy – angehörte. Was fasziniert so sehr an dem Beschützerjob im Rotlicht-Millieu?
Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die neue Ausstellung im Sankt Pauli Museum. Nicht ikonisieren will man, sondern hinterfragen, beleuchten, vielleicht verstehen. Selten gesehene Fotografien, Interviews, O-Töne und Videorelikte ermöglichen einen Einblick, der jedem eine eigene Sicht auf die Dinge erlaubt.