Erste Ergebnisse der Grabung 2016
Herr Prof. Ortisi informierte über die aktuellen Grabungen auf der Alten Gasse
Im Bereich des Handwerkerhauses, das inzwischen als „Schmiede“ angesprochen wird, ist in den vergangenen Wochen eine Fläche im rückwärtigen Bereich des Hauses bearbeitet worden.
Es konnten mehrere Ofenstrukturen im Versturz/Zerstörungshorizont des Streifenhauses nachgewiesen werden, die im Zusammenhang mit einer Werkstatt, die in der Nachnutzungsphase des Vicus entstanden ist, stehen. Diese Werkstatt wurde, wie die neuen Ofenstrukturen, auf die Zerstörungsschicht gebaut und liegt direkt auf einer Seitenstraße, die von der Agrippastraße in westlicher Richtung den Hang hinauf verläuft.
An dieser Seitenstraße orientieren sich die Auflager einer Schwellbalkenkonstruktion, die im Rahmen der diesjährigen Grabungskampagne nachgewiesen werden konnten. Ein in Holz errichtetes Gebäude flankierte nach Herrn Prof. Ortisis Interpretation die Seitenstraße und weist darauf hin, dass der Vicus sich nicht nur entlang der Straße, sondern auch in die Tiefe erstreckte. Begleitet wird die Seitenstraße von einem mehrphasigen Kanal, der im vergangenen Jahr bereits angeschnitten wurde und nun weiter verfolgt werden konnte. Im Bereich hinter der Schmiede knickt der Kanal in nördliche Richtung ab (und verläuft nun in nordwestliche Richtung). Der Fund einer Keramikscherbe (Terra Sigillata) mit eingeritztem Eigenamen gibt Anhaltspunkte einem Bewohner des Vicus: AESTIANVS.
Ein Grabungsschnitt im Bereich der bereits 2014 angelegten Tiefensondage an der Innenmauer des Handwerkerhauses wurde erneut geöffnet. Ziel war es, in die frühesten Schichten des Vicus vorzudringen, um Informationen über die Gründungsjahre zu erhalten. Aufgrund von Wassereinbruch in die Sondage konnte hier jedoch nicht weiter abgetieft werden.