Erfreuliche Besucherzahlen: „Rastatter Kongress“ im Stadtmuseum fand großen Anklang
Es war das letzte große Ausstellungsprojekt der seit Kurzem im Ruhestand befindlichen Leiterin des Stadtmuseums Iris Baumgärtner und zugleich ein ambitioniertes: Erstmals überhaupt wurde dem so genannten Rastatter Kongress, der 1797 bis 1799 im Residenzschloss tagte, eine umfassende monografische Sonderausstellung gewidmet. Der Kongress, der das Ziel hatte, die Regelungen des Friedens von Campo Formio nach dem Ersten Koalitionskrieg mit Frankreich festzulegen, hat in der modernen Forschungsliteratur bisher noch keine große Beachtung gefunden. So musste für die museale Präsentation viel wissenschaftliche Pionier- und Quellenarbeit geleistet werden. Am 24. September endet nun die Ausstellung. Schon jetzt ist klar: Die Ausstellung war ein Erfolg.
Bereits die Ausstellungseröffnung im November 2022 mit Festakt in St. Alexander war mit über 200 Besuchern ein großer Erfolg. Die Neugier der Besucher/innen ließ auch in den folgenden Monaten nicht nach. Einerseits lockten spannende Exponate von Leihgebern aus Deutschland und Frankreich. Andererseits wurde die Ausstellung durch ein reichhaltiges Begleitprogramm mit hochkarätigen Vorträgen flankiert. So erfreute sich z.B. der spannende Vortrag von Prof. Dr. Daniela Neri-Ultsch, der in den schönen Räumlichkeiten der Historischen Bibliothek stattfand, einer großen Zahl interessierter Zuhörer. Im Mittelpunkt des Vortrags standen die Strategien und Taktiken der politischen Gesandten des Rastatter Kongresses. Ungeachtet des Scheiterns der Friedensverhandlungen wurde die deutsch-französische Politik des folgenden Jahrhunderts durch einige Beschlüsse des Rastatter Kongresses geprägt. Weitere Vorträge zu einzelnen Themenaspekten rund um den Rastatter Kongress stießen bei den Besuchern ebenfalls auf großen Anklang. So veranschaulichte beispielsweise Jort Blazejewski, M.A., die Bedeutung der Rastatter Kongresspolizei, die während des Rastatter Kongresses alle Hände voll zu tun hatte, um in der Barockstadt für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Darüber hinaus blühte während des Kongresses in Rastatt das kulturelle Leben auf, worüber Dr. Rüdiger Thomsen-Fürst anschaulich referierte. Gesang, Spiel und Tanz wurden zu den beliebten Freizeitbeschäftigungen der Gesandten und ihrer Familien. Das Hoftheater im Schloss bot ein ausreichendes Kulturprogramm vom französischen Sprechtheater bis zur Opéra comique.
Neben den öffentlichen Themen- und Kuratorenführungen gab es eine rege Nachfrage zu individuell gebuchten Führungen durch die Ausstellung. Fast 3.000 Besucher/innen konnte das Vogelsche Haus, in dem sich das Stadtmuseum befindet, während des Ausstellungszeitraumes begrüßen.
Am Sonntag, 24. September 2023 bietet sich die letzte Gelegenheit die Ausstellung zu dem spannenden Kapitel Rastatter Stadtgeschichte zu besichtigen. Um 15.00 Uhr wird dann auch letztmalig eine Kuratorenführung angeboten. Stadtarchivar Oliver Fieg zeigt anhand zahlreicher Exponate und interessanter Geschichten, wie Rastatt in einer schwierigen Phase zum Zentrum des politischen Geschehens wurde.
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos, der Eintritt ins Museum ist zu entrichten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Infos gibt es telefonisch unter 07222 972-8401 oder auf der Website www.stadtmuseum-rastatt.de.
Blick in die Ausstellung, Stadtmuseum Rastatt, Iris Baumgärtner