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Denkmalpflegerische Instandsetzung Schloss Eisfeld

23. Aug 2016
Museum Eisfeld

Das Schloss Eisfeld, ein fränkischer Herrensitz aus dem 9. Jahrhundert, ist in seinem Kern eine mittelalterliche Burganlage. Das Steinerne Haus (Palas) wurde um 1090 und der Bergfried im 12. Jahrhundert errichtet.

Die Burg hat im Laufe der Jahrhunderte vielfältige Ver-änderungen erfahren. Seit 1316 mit dem Privileg zur Ummauerung der Stadt bildete die Burg den nordöst-lichen Teil der Eisfelder Neustadt. 1360 wurde die Kemenate und 1558 der "Neue Bau" errichtet, der sich durch einen gewölbten Torgang, gebaut 1580, zur Stadt hin öffnet und heute das Torhaus bildet.

Der 1555 erbaute Ökonomieflügel (Küchentrakt), zwischen Palas und Kemenate gab der Burganlage eine geschlossene Hufeisenform. Der Küchentrakt ist 1886 durch einen Gefängnisbau wilhelminischer Prägung ersetzt worden.

Am 28. September 1632 wurde die Burg Eisfeld während des 30jährigen Krieges durch Wallensteinsche Truppen zerstört. Der Bergfried konnte 1636 wieder aufgebaut, um zwei Stockwerke erhöht und mit einer Welschen Haube versehen werden. Der Wiederaufbau der  Gebäude begann ab 1647 und endete 1650. Die heutige Farbfassung des Torhauses stammt aus dieser Zeit und wurde 2016 erstmals wieder hergestellt, nachdem das alte Fachwerk freigelegt wurde. Die Burg Eisfeld besaß  zu dieser Zeit am Torhaus zur Stadt hin noch eine Zugbrücke. 1664 erfolgte der Bau des Marstalles an der Ostseite des Schlosshofes. Der Marstall ist, wie die Zisterne, heute nicht mehr existent.

Ab dem 17. Juli 1683 wurde die schlichte, unregelmäßige angelegte Burg zur Residenz des Herzogs Ernst von Sachsen-Hildburghausen erhoben und damit zum Schloss, zu deren Territorium Stadt und Amt Eisfeld nach langer Zugehörigkeit zum Fürstentum Coburg  zählte. Schon beim Einzug des Herzogs gab es erste Probleme wegen der Unterbringung der Bediensteten und der Pferde. 70 Bürger der Stadt erhielten höfische Einquartierungen. Zum herzoglichen Hofstaat in Eisfeld gehörten:  1 Hofmarschall, 1 Obrist, 2 Stallmeister, 6 Räte, 11 Pagen, 2 Hofdamen, 1 Sekretär, 2 Kanzlisten, 1 Registrator, 2 Feldscherer, 18 Lakaien, 12 Knechte, 6 Diener, 10 Kutscher, 3 Trompeter, 6 Jäger, 1 Tafeldecker, 7 Handwerker,1 Küchenschreiber, 2 Ritterköche, 3 Küchenjungen, 3 Küchenmägde, 1 Kellermeister, 1 Hoffischer, 1 Beschließerin, 7 Waschmägde und 28 Reitknechte. Zur Sicherung des Hofstaates wurde 1 Kompanie herrschaftlicher Völker in die umliegenden Dorfschaften des  Amtes einquartiert.

Die Schlosswache mussten die Bürger der Stadt übernehmen, für sie stellte die Stadt rot-blaue Libereiröcke mit goldenem Wehrgehänge und weißen Hüten.

Im Juni 1684 verlegte der Herzog seine Residenz auf die Veste Heldburg, im gleichen Jahr jedoch noch nach Hildburghausen. Die Gründe dafür waren die viel zu engen Schlösser in Eisfeld und Heldburg sowie der Wasser-mangel. Beide Städte waren nicht bereit, Abhilfe zu schaffen und der herzoglichen Familie eine eigene Wasserleitung in die Schlösser zu bauen. Sie legten auch keinen Wert darauf, in ihren Mauern die Regierung zu beherbergen.

Nachdem sich Herzog Ernst endgültig in Hildburghausen niedergelassen hatte, unterblieb die geplante Erweiterung des Eisfelder Schlosses. 1728-1741 bewohnte Herzogin Sophie Albertine von Sachsen-Hildburghausen das Eisfelder Schloss als Witwensitz, da sie die Regentschaft des Landes zugunsten ihres volljährig gewordenen Sohnes abgegeben hatte.

Die spätere Funktion des Schlosses als Amtsgebäude, Wohnsitz für Beamte und Amtsgefängnis mit den dafür erforderlichen Um- und Ausbauten, haben ab 1743 alle Spuren des fürstlichen Glanzes getilgt. Das Gefängnis war bis 1946 in Benutzung. Seit dem 1.Oktober 1949 zog das Museum der Stadt in das Schloss ein und wird bis 2019 völlig neu gestaltet. Die mächtigen Mauern, die das Schloss von drei Seiten umgeben, sind Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, die Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha in den Jahren 1654-1673 von seinem Baumeister Andreas Rudolph nach den Zerstörungen des 30jährigen Krieges wieder aufbauen ließ. Der nordöstliche Abschnitt des "Schlossverwahrungsbaus" öffnet sich in sieben gewölbten Kasematten nach innen und verleiht damit dem Schlossgarten einen besonderen architektonischen Reiz. Das Anwesen, das im 18. Jahrhundert während des Aufenthaltes der Herzogin Sophie Albertine im Stile eines französischen Gartens mit "zierlichen Zwergen und Bäumen" umgestaltet wurde, diente später als Küchengarten und wurde erst 1952 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die denkmalpflegerische Instandsetzung des Eisfelder Schlosses wurde 2013 begonnen und wird bei laufendem Betrieb bis 2019 abgeschlossen sein.

Erleben Sie das Erstehen einer fürstlichen Residenz, Sie werden begeistert sein von ihrem einzigartigen Charme!

 

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