Das Westpreußische Landesmuseum ist in der Bundesrepublik Deutschland die zentrale Einrichtung zur Erforschung und Vermittlung von Geschichte und Kultur des historischen Westpreußen. Dass es gerade in Westfalen beheimatet ist, hat seine eigenen historischen Gründe: Im Jahre 1960 hatte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe eine Patenschaft für die Region Westpreußen übernommen.
Das 1975 gegründete Westpreußische Landesmuseum war zunächst vor allem für die Westpreußen gedacht, die im Zuge von Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Heimatregion verlassen mussten. Heute richtet es sich an ein geschichts- und kulturinteressiertes Publikum, das größtenteils keinen unmittelbaren persönlichen Bezug zur historischen Region Westpreußen hat.
Die grenzübergreifende Arbeit bildet einen wichtigen Schwerpunkt der Aufgaben, die das Westpreußische Landesmuseum übernommen hat. Sonderausstellungen entstehen häufig in Zusammenarbeit mit polnischen Partnerinstitutionen. Zudem existiert eine Außenstelle des Westpreußischen Landesmuseums in den Räumen des Regionalmuseums in Krokowa/Krockow, unweit von Danzig.
Seit Dezember 2014 ist das Museum, das zuvor in Münster-Wolbeck ansässig war, im ehemaligen Franziskanerkloster am Rande der Altstadt von Warendorf untergebracht. Die Geschichte des denkmalgeschützten Bauwerks reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück und ist noch immer präsent, denn die Einrichtung des Ausstellungsbetriebs erfolgte so behutsam, dass überall im Haus Spuren des Klosterlebens sichtbar geblieben sind.