Auf den Grundmauern einer um 1200 Burgen Norddeutschlands wurde ab 1584 das stattliche Renaissanceschloss Brake erbaut. Sein markanter Turm macht es zum weithin sichtbaren Wahrzeichen. Bauherr Graf Simon VI. zur Lippe (1554-1613) war Gesandter und Hofrat Kaiser Rudolfs II. Er verstand sich als gebildeter Renaissancefürst und war höchst interessiert an Kunst und Wissenschaften. Er besaß eine umfangreiche Bibliothek und beschäftigte Alchemisten. Vom Schlossturm aus beobachtete er die Sterne.
In einem Teil von Schloß Brake wurde 1986 das Weserrenaissance-Museum eingerichtet. Es zeigt die Vielfalt der Kultur des Weserraums im 16. und frühen 17. Jahrhundert: Gemälde Möbel, Keramik, Bücher und naturwissenschaftliche Instrumente und sakrales Gerät. Von hohem künstlerisch hohem Rang sind u.a. die Gemälde von Cornelis van Haarlem, Hans Vredeman de Vries, Paulus Moreelse, Joachim Beuckelaer oder Hans Rottenhammer.
Im Wissenschaftsturm werden eine Kunst- und Wunderkammer, ein Studiolo, das Arbeitszimmer eines Geographen sowie ein alchemistisches Laboratorium als Inszenierung vor Augen geführt. Das neu eingerichtete Chemielabor ermöglicht Besuchergruppen, Experimente aus der Frühzeit der Naturwissenschaften durchzuführen. Seit Mai 2006 ist im Außenbereich des Schlosse als weltweit einzigartige Installation eine dreidimensionale Anamorphose aufgebaut.
Die Gebäude, die sich im näheren Umfeld des Schlosses befinden, vermitteln heute noch ein eindrucksvolles Bild von einer frühneuzeitlichen Residenz, zu der u.a. der Marstall, drei Mühlen, der Domänenbereich und ein Waschhaus gehörten.
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