Archäologische Zeugnisse, von der Gründungszeit Triers bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, gilt es in den Thermen am Viehmarkt zu entdecken. Bei Baumaßnahmen unterhalb des Viehmarktes wurden erst 1987 verschiedenste Fundamente entdeckt. Dazu zählen Fundamente römischer Häuser aus der Gründungszeit der Stadt. Im 2. Jahrhundert folgte auf diese Fundamente ein Großbau, dessen Bedeutung bis heute rätselhaft ist. Der Bau wurde im 4. Jhd. zu einem öffentlichen Bad umgebaut. Basierend auf diesem Befund entstand der Name Thermen am Viehmarkt. Ebenso wurden Straßenzüge und Kanäle, eine mittelalterliche Abfallgrube und die Kellerräume des barocken Kapuzinerklosters von 1987 bis 1994 ausgegraben.
Die beeindruckende Vielzahl archäologischer Zeugnisse der Thermen am Viehmarkt ist von einem schützenden Glasbau umgeben, geplant vom Architekten Oswald M. Ungers. Der Bau, der als eine Vitrine moderne archäologische Arbeit und die bewegte Stadtgeschichte Triers präsentiert, wird auch für Ausstellungen genutzt. Die unterirdischen römischen Straßenverläufe sind mit rotem Granit auf dem Platz selbst dargestellt und heben die zentrale Lage des Viehmarktes im antiken Straßennetz Triers hervor.