Das einstige Zisterzienserkloster, das heute nur noch in Ruinen vorhanden ist, wurde 1162 von Markgraf Otto von Meißen (dem Reichen) als Grablege seiner Familie gestiftet. Der Zisterzienserorden übernahm den Aufbau des Klosters und trug maßgeblich zur Besiedlung des Umlandes, insbesondere des Freiberger Raums bei. Noch heute sind die Einfachheit und das bauliche Können an Gebäuden und Ruinen sichtbar. Diese gehören zu den ältesten Zeugnissen sächsischer Geschichte.
Die Reformation in Deutschland besiegelte 1540 das Schicksal des Klosters, das bis dahin zu einem der bedeutendsten religiösen und wissenschaftlichen Einrichtung in Mitteldeutschland zählte. Der sächsische Kurfürst August III. ließ 1787 ein Mausoleum zum würdigen Gedenken an seine Vorfahren errichten. Um 1800 entstand ein romantischer Landschaftspark unter der Anleitung des Dresdner Hofgärtners Johann Gottfried Hübler. Dabei wurden die Gebäude und Ruinen in die Gestaltung des Parkes einbezogen, die Romantiker wie Caspar David Friedrich wiederholt anzogen.
Heute beeindruckt die Parkanlage, die auf einzigartige Weise die Ruinen der Vergangenheit mit in das Landschaftsbild einbindet und den Klosterpark zu einem Ort der besonderen Ruhe und Spiritualität macht. Ausstellungen vermitteln die Bedeutung des Mausoleums als Grablege der Wettiner sowie die historische und archäologische Bedeutung der Anlage und des Zisterzienserordens.
Schloss Nossen
Das Schloss Nossen präsentiert sich heute als strahlender Renaissancebau über der Mulde, der unter Kurfürst August (dem Vater) ab 1554 als repräsentatives Jagdschloss erbaut wurde. Die Vorgängerburg ist fast so alt wie das nahe Kloster Altzella und oft stritten sich die Mönche und Ritter der benachbarten Objekte um Land und Güter. In den 1550er Jahren fand auch das nach der Reformation neu entstandene Amt Nossen auf dem Schloss seinen Sitz und verwaltete von dort die einstigen Güter des Klosters. Später kamen Rentschreiberei, Finanzamt und Gericht dazu, während die Kurfürsten immer seltener hier gastierten. Letzte prominente Gäste waren Gräfin Cosel im November/Dezember 1716 auf ihrem Weg nach Stolpen und Napoleon Bonaparte im Mai 1813, kurz vor dem Einzug in Dresden.
Heute beherbergt das Schloss eine Ausstellung zur Amts- und Schlossgeschichte sowie zur Gerichtsbarkeit des Mittelalters (mit Verliesen und Folterkammer). Seit 2001 hat auch die Familienausstellung der Familie von Schönberg hier ihren Platz gefunden. Jährliche Sonderausstellungen im Dachgeschoss bearbeiten Themen aus der Geschichte des sächsischen Adels als Beiträge zu dem Großen Museum, das einmal seinen Platz im bislang leerstehenden Südflügel von Schloss Nossen finden soll.