Schloss Homburg wurde unter Landgraf Friedrich II. von dem Baumeister Paul Andrich um 1679-86 anstelle einer mittelalterlichen Burg errichtet. Von der Burg zeugt heute noch der begehbare Bergfried aus dem 14. Jahrhundert, der „Weiße Turm“. Die um zwei Höfe gruppierte barocke Anlage wurde im frühen 19. Jahrhundert durch den Darmstädter Hofbaumeister Georg Moller und nochmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts baulich verändert. Das Schloss war bis 1866 Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg und danach ein gern besuchter Sommersitz der preußischen Könige und deutschen Kaiser.
Die Innenräume des Schlosses sind ganzjährig zu besichtigen. Barocke Salons des 17. Jahrhunderts sowie Treppenhaus, Speisesaal und Bibliothek als Meisterwerke klassizistischer Raumkunst geben dem Besucher Einblick in die höfische Wohnkultur verschiedener Epochen. Die Gemächer im Königsflügel sind vor allem durch den Geschmack Kaiser Wilhelms II. und seiner Gemahlin Auguste Viktoria geprägt und zeichnen sich dadurch aus, dass sie das einzige in Deutschland erhaltene Beispiel für die Wohnkultur des deutschen Kaiserhauses sind. Ein besonderes Kleinod stellt auch der „Englische Flügel“ dar, der für die aus dem englischen Königshaus stammende Landgräfin Elisabeth (1770-1840) neu ausgestattet wurde. Die Räume sind im damals modernen Empire-Stil gestaltet und besitzen mit dem Speisesaal im farbenfrohen pompejanischen Stil einen weiteren Höhepunkt der Schlossausstattung.
Schloss Homburg ist in einen großen Schlosspark eingebettet, der ganzjährig geöffnet ist. Hervorgegangen aus dem Burggarten, existierte bereits im frühen 17. Jahrhundert ein regelmäßig angelegter Obstgarten. Mit dem Neubau des Residenzschlosses entstand an seiner Ostseite auch ein repräsentativer formal und axial angelegter Barockgarten mit Orangerie. Hier sind heute auch die 1820 gepflanzte Libanonzeder, die Rosenterrasse und die wiederhergestellten kaiserzeitlichen Teppichbeete zu bewundern. Ab 1770 erfolgte die sukzessive Umgestaltung des südlichen und westlichen Gartenbereichs nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten, die das Bild des Schlossparks bis heute prägt.