'Die Ruine der Künste Berlin ist ein privater Ort für materielle und immaterielle Künste' definiert ein Schild am Tor des Grundstücks und Hauses, in dem seit 1985 internationale avantgardistische Künstler aller Genres installativ, performativ, musikalisch, textlich, skulptural gearbeitet haben und weiter arbeiten und ausstellen werden: Gerz, Filliou, Snow, Hutchinson, Timo Kahlen, Rühm, Leitner, Latham, Wolf Kahlen etc. Die Edition Ruine der Künste Berlin verlegt besondere Künstlerbücher, -objekte und -kataloge. Die Mehrzahl der Künstler arbeitet mit Medien und realisiert innovativ neue Formen der Künste wie 1988 365-Zeit-An-Sagen / Kunst übers Telefon von Wolf Kahlen, oder das einzige Künstlerradio der Welt, das von 1988 bis zum Mauerfall in Berlin 24 Stunden pro Tag ein einziges Stück mit einem der ersten Computer damals zufallsgesteuert, sich immer wandelnd, betrieb: The Infinite Talk von Wojciech Bruszewski. Das Gebäude ist eine Kriegruine außen und ein Neubau im Inneren, entstanden 1945/1982-85 nach einem Entwurf von Wolf Kahlen, der auch der Inititiator und Kurator seit der Eröffnung 1985 ist. 'Ich habe das Haus in Zusammenarbeit mit den Russen gemacht: Die Russen haben das Äußere (die zerschossene Fassade) und ich das Innere gemacht'. Das Beieinander von Zerfall und konstruktivem Leben und Arbeiten, also Werden und Vergehen, oder die Impermanenz der Dinge, sind die Philosophie des Ortes und der Künste, die hier stattfinden.