Hier wird über die Sammlung informiert, die Franz Reiff (1835-1902), Professor für Figuren- und Landschaftszeichnen, testamentarisch der RWTH Aachen überlassen hat.
Das Reiff-Museum umfasste bei der Eröffnung im Jahre 1908 nahezu 300 Kunstwerke, wobei Gemälde den Schwerpunkt bildeten: Darunter befanden sich 200 Originalkopien nach Alten Meistern. Dieser Bestand war Grundstock der größten Kopiensammlung des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Deutschland. Graphiken, Skulpturen, Plastiken, Gipsabgüsse, Möbel, Teppiche sowie Architekturmodelle rundeten den facettenreichen Bestand ab.
Die Kunstwerke dienten zunächst einem didaktischen Zweck: zur Ausbildung von Architekten und Kunsthistorikern an der polytechnischen Technischen Hochschule. Doch bereits ein Jahr nach Eröffnung des Hochschulmuseums wurde auf Initiative von Max Schmid-Burgk, Professor für Kunstgeschichte und Museumsleiter, das Reiff-Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem veranlasste der engagierte Direktor Ankäufe zeitgenössischer Kunst, die den Ausstellungen ein hohes Maß an Renommé verliehen. Doch mit dem Tode Schmid-Burgks im Jahre 1925 verblasste der rege und progressive Ausstellungsbetrieb zusehens. Zahlreiche Werke wurden verschenkt, veräußert oder in dunklen Kellern abgestellt und gerieten so in Vergessenheit. Um den ursprünglichen Sammlungsbestand wieder erfahrbar zu machen, wurde ein Projektseminar am Kunsthistorischen Institut der RWTH initiiert, das sich damit beschäftigt, den ursprünglichen Bestand in einer Datenbank zu erfassen und zugleich den Nachlass zu rekonstruieren, zu inventarisieren und zu restaurieren.