Das PRORA-ZENTRUM auf Rügen ist staatlich anerkannt als Einrichtung der Weiterbildung, sein Arbeitsschwerpunkt ist die NS- und DDR-Geschichte der Anlage Prora: Die als "Kraft-durch-Freude-Seebad-Rügen" teilerrichtete Anlage für 20.000 Urlauber ging zu NS-Zeiten nie in Betrieb. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Bauarbeiten eingestellt, sodass die acht Hauptgebäude der Anlage, die so genannten "Blöcke", nicht vollendet werden konnten. Teile dieser Rohbauten wurden nach dem Krieg als Rohstoffquellen durch die Bevölkerung geplündert und die sowjetische Besatzungsmacht begann mit Abrissarbeiten. Durch den Beginn des Kalten Krieges stoppte man den Abriss und begann stattdessen ab 1952 mit dem Ausbau der noch vorhandenen fünf Blöcke zu einem der größten Militärstandorte der Nationalen Volksarmee der DDR. Ab 1982 wurde Prora zudem zum größten Standort von Bausoldaten, den Waffendienstverweigerern der DDR, die heute zu den Wegbereitern der Friedlichen Revolution 1989 gezählt werden. Mit der Wiedervereinigung 1990 übernahm die Bundeswehr den Standort und löste ihn 1992 auf. Heute ist der Großteil Proras an private Investoren verkauft und wird zu Eigentumswohnungen saniert. Nur der nördliche Block 5 ist noch in öffentlicher Hand und gehört dem Landkreis Vorpommern-Rügen. Seit 2011 befindet sich hier die Jugendherberge Prora, davor, an der Zufahrt zur Jugendherberge, hat das PRORA-ZENTRUM ganzjährig seinen Standort. Neben seiner Dauerausstellung zur NS- und DDR-Geschichte Proras bietet das PRORA-ZENTRUM historisch-politische BIldungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene an. Regelmäßig stattfindende Geländerundgänge, Filmvorführungen und Vorträge sowie über das Jahr wechselnde Sonderausstellungen zu Themen der NS- und DDR-Geschichte ergänzen das Angebot.