1985 wurde die ehemalige Synagoge Freudental der neuen Nutzung als Pädagogisch-Kulturelles Centrum übergeben. Zuvor, bei der Restaurierung wurde unter dem Dach der Synagoge die letzten Überreste der Genisa der Freudentaler jüdischen Gemeinde gefunden.
Genisa bezeichnet einen Raum zur "Aufbewahrung" nicht mehr verwendeter religiöser Schriften. Seit jeher war es bei den Juden ein frommer Brauch, diese Gegenstände nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie pietätvoll zu behandeln, da sie den geheiligten Namen Gottes enthielten. Zunehmend mangelnde Hebräisch-Kenntnisse führten mit der Zeit dazu, dass sicherheitshalber alle Texte mit hebräischen Buchstaben, aber auch andere Gegenstände, die auf irgendeine Weise mit der Religionsausübung in Verbindung standen, einbezogen wurden. Deshalb haben sich auch profane Literatur, Korrespondenzen und Ähnliches erhalten.
Die Ausstellung auf der Empore der ehemaligen Freudentaler Synagoge beleuchtet etliche Aspekte des kulturellen und religiösen Lebens sowie die Zwischenstellung und Mittlerrolle der Landjuden im Freudental des 18. und 19. Jahrhunderts. Im Jahr 2019 wurde in der Reihe Freudentaler Blätter das Buch von Professor Andreas Lehnardt aus Mainz hierüber veröffentlicht.