Das Oberfränkische Textilmuseum zeigt in einem 1860 errichteten Fabrikantenhaus die Entwicklung von der handwerklichen zur industriellen Textilherstellung. Veranschaulicht wird dies durch eine komplett eingerichtete Handweberstube und ein Lieferzimmer aus der Zeit um 1900 sowie durch eine funktionsfähige mechanische Hausweberei. Jeder Besucher darf sich selbst an den Webstuhl setzen und ein paar Zentimeter am „Längsten Schal der Welt“ hinzu weben. Die typischen textilen Rohstoffe dürfen befühlt werden.
Das Museum präsentiert zudem eine einzigartige Sammlung von Umschlagtüchern aus der Helmbrechtser Produktion jener Zeit, die sogenannten „Schals“. Diese wurden in über 140 Länder der Welt exportiert: z.B. Saris nach Indien, Ponchos nach Südamerika und Turbantücher in die Türkei. Es handelt sich also auch um Zeugnisse für die Tüchertrachten der eingeborenen Völker bis in die Zeit des 1. Weltkriegs, was Helmbrechts die Bezeichnung "Kleiderschrank der Welt" einbrachte.