Schloss Wilhelmsburg
Juwel unter den Renaissance-Schlössern
Über dem mittelalterlichen Stadtkern von Schmalkalden thront Schloss Wilhelmsburg. Das zwischen 1585 und 1590 als Nebenresidenz der hessischen Landgrafen erbaute Schloss gilt aufgrund seiner originalen Raumstruktur im Inneren, wegen seiner prächtigen Wandmalereien und Stuckaturen, sowie seiner nahezu vollständig erhaltenen Außenanlage als ein einzigartiges Juwel unter den Renaissance-Schlössern Deutschlands.
Landgraf Wilhelm IV. zu Hessen-Kassel ließ im Jahre 1585 auf dem südwestlichen Ausläufer der Queste sein „neues Schloss“ in Schmalkalden errichten. Mit der Weihe der Schlosskirche am 23. Mai 1590 wurde Schloss Wilhelmsburg zur Nutzung übergeben. Aus der Zeit ab 1590 sind bemerkenswerte Räume im Schloss erhalten. Die Schlosskapelle schließt eng an das Vorbild der Torgauer Schlosskirche an. In Schmalkalden wurde erstmals Altar, Kanzel und Orgel in einer Achse übereinander angeordnet. Von besonderer Bedeutung ist der Festsaal, Riesensaal genannt. Er gehört zu den repräsentativsten und größten Festsälen des ausgehenden 16. Jahrhunderts in Deutschland.
Die Außenanlagen wurden unter der Regentschaft von Landgraf Moritz geschaffen: der Kaninchengarten um 1600, das Backhaus 1609, das Brauhaus 1620, der Gefängnisturm um 1590, die Schlossgartenanlage um 1600, die Pfalz 1610, Marstall bzw. Renthof ca. 1400 (Umbau 1618), die Kanzlei 1604 und das Torwächterhaus 1600. Diese fast vollständig erhaltenen Anlagen runden den imposanten Gesamteindruck des Schlosses Wilhelmsburg ab.