Ein einzigartiges Zeitzeugnis des Hüttenwesens der Buntmetallurgie in Europa!
Die Saigerhütte Olbernhau/Grünthal aus dem Jahre 1537 verdankt ihren Namen einem Verfahren zur Entsilberung von Rohkupfer, dem Saigern. Das Werk entwickelte sich zu einer der bedeutendsten so genannten sächsischen Bergfabriken. Zeitweise kamen von hier mehr als 10% des gesamten Silberaufkommens in Sachsen. Die Saigerhütte war gleichzeitig Zentrum der Kupferverarbeitung in Sachsen. Besonders begehrt war das qualitativ hochwertige Grünthaler Dachkupfer, mit dem über 400 Bauwerke in Europa gedeckt wurden, so z. B. die Dresdener Frauenkirche, das Ulmer Münster, der Stephansdom in Wien. Über 20 historische Gebäude und Einrichtungen umfasst die ehemals in sich geschlossene, privilegierte Industriegemeinde, umgeben von den Resten einer wehrhaften Mauer. Einige sind heute noch zugänglich. Neben Produktions- und Verwaltungsgebäuden waren auch Wohn- und Versorgungseinrichtungen angelegt. Am Originalstandort der Freianlage “Lange Hütte” wird an Hand von Öfen, Herden und einem Pochwerk die Dimension der Saigerhütte veranschaulicht. Im voll funktionsfähigen Hammerwerk erklärt der Hammerknecht die Geschichte dieser frühkapitalistischen Produktionsstätte und führt den sechs Zentner schweren Breithammer in Funktion vor. In der Ausstellung im Kupferwarenlager stellen Funde, museale Sachzeugen und Modelle sowohl die Entwicklung des Hüttenwerkes als auch den Produktionsprozess des Saigerns dar. Weitere Einrichtungen, wie Hüttenschule und Arbeiterwohnhaus, informieren über die Lebensweise der Hüttenarbeiterfamilien. Der Besucher erhält Einblick in Technik, Geschichte und soziale Struktur eines Jahrhunderte alten metallurgischen Betriebes.