Mössingen war früher eine Hochburg der Rechenmacher. Sie wurden auch „Gabelfürsten“ genannt, obwohl mit diesem Handwerk kein großes Geld zu verdienen war. Die Mössinger Rechen waren weithin bekannt und wurden mit der Eisenbahn ins Badische oder in Richtung Ulm verschickt. Da das Handwerk kein eigener Lehrberuf war, wurde es innerhalb der Familie weitergegeben. Die meisten der Mössinger Rechenmacher hießen deshalb Wagner.
Das Museum Rechenmacherhaus zeigt die originale Werkstatt, in dem Wilhelm Wagner, einer der letzten Mössinger Rechenmacher, bis in Ende der 1970er-Jahre gearbeitet hat. Auch die Wohnräume mit Öhrnküche sind noch erhalten. Das Haus in der Waibachstraße 15 stammt aus dem 16. Jahrhundert und zeigt die beengten Lebens- und Arbeitsverhältnisse früherer Zeiten.