Die Paterskirche, größte gewölbte Saalkirche am Niederrhein, wurde um 1631 vom „Franziskanerorden der Strengen Observanz" errichtet. Im Zuge der Erneuerung des Konventsgebäudes erhielt sie im 18. Jahrhundert eine barocke Innenausstattung. 1979 einigten sich die Stadt Kempen und die Propsteipfarre St. Mariä Geburt darauf, in der Paterskirche in gemeinsamer Trägerschaft das Museum für Niederrheinische Sakralkunst einzurichten. Aus dem Bestand der Propsteipfarre sind vorwiegend sakrale Gold- und Silberschmiedearbeiten wie Kelche, Ziborien, Reliquiare, Versehgeräte und Altarleuchter zu sehen. Besonders herausragende Objekte sind die beiden Löwenkopf-Türzieher aus dem frühen 13. Jahrhundert und die gotische Monstranz von 1430.
Das 19. Jahrhundert ist durch den bedeutenden Kempener Goldschmied Franz Xaver Hellner vertreten. Aus der Sammlung des Kramer-Museums stammen spätgotische Werke bedeutender niederrheinischer Bildschnitzer wie Arnt Beeldesnider, die Kölner Meister Tilman und Carben-Meister, der Klever Dries Holthuys, Kersten Woyers und Hendrick Douwermann aus Kalkar. Weitere bedeutende niederrheinisch-maasländische Bildschnitzer sind Meister Jan van Steffeswert und Meister von Elsloo, deren Werke als Dauerleihgaben im Museum zu sehen sind.