Museum für Sepulkralkultur
Das Museum für Sepulkralkultur ist dem Themenfeld Sterben, Tod, Bestattung, Trauer und Gedenken gewidmet. Durch Aufklärung, Beratung und Vermittlung in Ausstellungen, Tagungen, Vorträgen, Seminaren und Veranstaltungen gelingt es, Diskurse anzustoßen, die einerseits den Wandel der Sepulkralkultur lebendig begleiten und andererseits die Möglichkeit für eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Tod bieten: Dies evoziert nicht nur die Chance vielfältiger Selbstreflexion, sondern trägt maßgeblich dazu bei, die besondere Wertigkeit, Einmaligkeit und Würde unseres menschlichen Daseins zu erkennen.
Das Museum für Sepulkralkultur ist die einzige unabhängige, ausschließlich kulturellen und wissenschaftlichen Maßstäben verpflichtete Institution, die sich mit dem gesamten Spektrum der sogenannten Letzten Dinge befasst. Das Museum gibt seinen Besuchern Anstöße, das oftmals tabuisierte Generalthema „Tod“ mit Fachwissen, Forschung und Vermittlung, mit Verstand, Beharrlichkeit und auch Humor zu betrachten.
Die zentralen Aufgaben des Museums für Sepulkralkultur und des zugehörigen Zentralinstituts bestehen darin, kulturelle Werte in den Bereichen des Bestattungs-, Friedhofs- und Denkmalwesens zu erforschen, zu fördern und zu vermitteln. Sie informieren die Öffentlichkeit über den gesellschaftlichen Konsens – aber auch über legitime Konflikte – zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer und veranschaulichen die damit verbundenen kulturhistorischen Hintergründe und Veränderungen.
Dem Bewahren, Erforschen und Vermitteln der musealen Sammlungen kommt besondere Bedeutung zu. Die Sammlungen mit ca. 20.000 Objekten, die den Zeitraum vom 1. Jh. n. Chr. bis heute umfassen, werden kontinuierlich ausgebaut und dokumentiert. Weltweite Kooperationen mit Institutionen und Bildungseinrichtungen werden intensiviert, um die zentrale Rolle als Forschungs- und Vermittlungszentrum zu stärken.
Erkenntnisprozesse werden sowohl generationen-, als auch kultur- und religionsübergreifend gefördert, weshalb die kulturelle Bildung einen Schwerpunkt der Museumsarbeit einnimmt. Das Museum für Sepulkralkultur spricht traditionell und auch in Zukunft alle gesellschaftlichen Gruppen an, für die eine umfassende Auseinandersetzung mit sepulkralen Themen zentral ist. Für das jugendliche Publikum ist zudem ein vielfältiges Vermittlungsangebot entwickelt worden. Das Museum ermöglicht barrierefreie Zugänge, um kognitive und mobilitätsbedingte Einschränkungen bei der Rezeption zu vermeiden.
Ein auf das Themenfeld des Hauses ausgerichtetes Veranstaltungsprogramm ist ein Grundpfeiler der kulturellen Bildung – von Seminaren über Tagungen bis Workshops. Dabei versteht sich das Museum nicht als Ort einer starren Präsentation und einer Top-Down-Ansprache, sondern als ein offener und partizipativer gesellschaftlicher Raum. Hier finden Lesungen, Theater- oder Tanz-Aufführungen, Performances, Comedy und Kabarett, Konzerte wie auch didaktisch aufbereitete Kindergeburtstage statt.
Im Museum für Sepulkralkultur werden die Ausrichtung und Wirkmöglichkeiten stets hinterfragt, um im Hinblick auf sich wandelnde Bedürfnisse der Besucher seine Aktualität in Angeboten und Infrastrukturen zu gewährleisten.
Der Vorstand, die Geschäftsführung und die Mitarbeiter des Museums für Sepulkralkultur, Kassel, im Oktober 2018