Klein und fein: Mitten in der Fachwerkaltstadt der alten, westfälischen Hansestadt Hattingen liegt am Haldenplatz Nr. 1 das Museum im Bügeleisenhaus. Schon das sehenswerte Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert ist einen Besuch wert: Volutenknaggen, geschnitzte Sonnenräder und Furcht einflößende Neidmasken zieren die Fassade des Gebäudes, doch auch das Innere hält für die Besucher interessante Exponate bereit. Hier arbeiteten und wohnten zwischen 1771 und 1856 Tuchmacher und noch bis 1907 befand sich im Erdgeschoss eine Metzgerei.
Der Heimatverein Hattingen/Ruhr e.V. stellt vom 21. April bis 9. Dezember 2018 in der Sonderausstellung „MADE in HATTINGEN – Waren aus der Heimat“ Produkte in den Mittelpunkt, die in den vergangenen 100 Jahren in Hattingen hergestellt wurden – oder noch immer hergestellt werden: Senf, Kaffee, Branntwein, Traktoren, Nieten, Mieder, Seile, Stoffe, Briketts, Fußmatten, Ziegelsteine, Garne, Bücher, Eisenbahnreifen etc.
Parallel widmet sich die Sonderausstellung „Volkskunst für die Wiedervereinigung: Die ostdeutschen Heimatstuben Hattingen 1962 bis 2002“ unter Verwendung vieler zeitgenössischer Ausstellungsobjekte dem Thema Flucht, Vertreibung und Ankommen in Hattingen. Archivierten die Heimatstuben im Bügeleisenhaus die verklärten Schönheiten eines verlorenen Paradieses, statt sich Flucht und Vertreibung kritisch zu stellen? Welchen Stellenwert nahm diese diffuse Heimatsehnsucht in den ostdeutschen Heimatstuben in Hattingen ein? Was erinnert heute in Hattingen an die Heimat der Kriegsflüchtlinge und Vertriebenen?
Schirmherr des Ausstellungsjahres 2018 ist Christopher Schäfer, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet und Geschäftsführender Gesellschafter der Maschinenfabrik Köppern in Hattingen.