Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr gehört seit seiner Neueröffnung im Herbst 2011 zu den bedeutendsten Geschichtsmuseen Europas. Im Zentrum der Ausstellung stehen der Mensch und die Frage nach den Ursachen und Folgen von Krieg und Gewalt. Unterschiedliche Standpunkte, Sichtweisen und Schicksale spiegeln sich in den über 10.000 Exponaten der Ausstellung, die von vielen bewegenden Geschichten zeugen. Die historischen Objekte und Dokumente bilden die wichtigsten Bausteine zu einer Kulturgeschichte der Gewalt. Ausgestellt werden sie in einer atemberaubenden Architektur.
Der amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind erweiterte während eines mehrjährigen Umbaus das alte Arsenalgebäude in der Dresdner Albertstadt um einen herausragenden Stahlkeil. Dieser erinnert symbolisch an die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg. Zugleich durchbricht der einzigartige Neubau Libeskinds die einschüchternde Fassade des historischen Militärbaus aus dem 19. Jahrhundert. Geschaffene Licht- und Schattenstrukturen verweisen dabei eindrücklich auf die wechselvolle deutsche Militärgeschichte.
Die Altbauflügel beherbergen in drei Hallen einen zeitlich ausgerichteten Rundgang durch deutsche Militärgeschichte vom Spätmittelalter bis heute. Museumspädagogische Stationen bieten dabei ganz neuartige Zugänge zur Geschichte, wie zum Beispiel eine Arbeit der Duftkünstlerin Sissel Tolaas zum Geruch von Verwesung und Schlamm in den Grabenkämpfen des Ersten Weltkriegs. Interaktive Multimediastationen vertiefen ausgewählte Themenfelder.
Im Neubau erwartet die Besucherinnen und Besucher ein thematischer Querschnitt durch die deutsche Militär-geschichte. Zwölf Ausstellungsbereiche zeigen viele unterschiedliche und überraschende Aspekte zu ausgesuchten Themen, wie beispielsweise „Krieg und Spiel“ oder „Militär und Sprache“.
Kunstinstallationen ergänzen die Ausstellung und hinterlassen bleibende Eindrücke. Zum Beispiel „Love and Hate“ von Charles Sandison oder „ The Hiroshima Thank You Instrument” von Ingo Günther interagieren mit den Betrachtern und lassen sie sogar Teil des Kunstwerks werden.
Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr möchte Denkräume öffnen. Es versteht sich als ein Forum für die Auseinandersetzung mit Militärgeschichte, für den Diskurs über die Rolle von Krieg und Militär in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr / Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden www.mhmbw.de
Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr / Montag 10-21 Uhr, ab 18 Uhr Eintritt frei / Mittwoch geschlossen