Am 22. April 1985, dem 40. Todestag der Künstlerin, wurde das erste Käthe Kollwitz Museum gegründet, einzigartig mit seiner weltweit umfangreichsten Kollwitz-Sammlung. Träger ist die Kreissparkasse Köln, die den Grundstock für diese Sammlung legte. Das Museum konnte Anfang 1989 ihr Domizil im Obergeschoss der Neumarkt Passage beziehen. Hier ist auf 1.000 qm Ausstellungsfläche eine optimale Präsentation nach modernen konservatorischen Gesichtspunkten gewährleistet.
Der Graphik-Bestand umfasst mehr als 300 Zeichnungen und weit über 500 druckgraphische Blätter einschließlich der seltenen Plakate der Künstlerin. Alle großen Serien von Kollwitz sind vorhanden – Marksteine in der Entwicklung der Druckgraphik des 20. Jahrhunderts. Unter den Zeichnungen besitzt das Kölner Museum einige der ausdrucksvollsten Blätter – viele aus dem Spätwerk, als sich Käthe Kollwitz vornehmlich mit dem Tod befasste. Aus dem Frühwerk sind vier Pastelle und die Kohlezeichnungen für die satirische Zeitschrift „Simplicissimus“ in der Sammlung vertreten. Ein weiterer Sammlungsbereich ist die Buchgraphik von Käthe Kollwitz, die fast vollständig vorhanden ist. Besondere Bedeutung haben die fünfzehn Bronzeplastiken, da sie fast alle in seltenen frühen Güssen im Museum zu sehen sind..
Neben der ständigen Präsentation seiner Sammlung bietet das Museum Sonderausstellungen, die im Zusammenhang mit dem Werk von Käthe Kollwitz stehen, so u. a. William Hogarth, Ernst Barlach, Henry Moore, Pablo Picasso, Heinrich Zille, Otto Dix, Paula Modersohn-Becker, Ewald Mataré, Henri de Toulouse-Lautrec, Horst Janssen, Honoré Daumier oder auch zeitgenössische Künstler. Weitere Ausstellungen stehen in thematischem oder historischem Bezug oder stellen künstlerische Techniken in den Mittelpunkt.