Oberhalb der Saale befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen ottonischen Königspfalz das Merseburger Bischofs- und Herzogsschloss. Die Geschichte dieses Ortes wird in der Dauerausstellung des Kulturhistorischen Museums Schloss Merseburg anhand wertvoller Exponate anschaulich dargestellt. In den gewölbten Schlosskellern erwartet die Besucher eine Ausstellung zur Ur- und Frühgeschichte der Region.
Die Merseburger Pfalz- und Bistumsgeschichte wird im Spiegel der Chronik Thietmars von Merseburg vorgestellt. Wertvolle Skulpturen repräsentieren die Merseburger Stadt- und Kirchengeschichte des Mittelalters. Den Umbau des alten Bischofsschlosses zu einem der bedeutendsten Denkmäler der deutschen Spätrenaissance durch den sächsischen Administrator Johann Georg I. (1605-1608) dokumentieren Bauurkunden und Teile bemalter Holzdecken. Sein Sohn Christian begründete 1657 die so genannte Merseburger Herzogszeit, die über mehrere Generationen einen besonderen Glanz in der barocken Residenz, der Stadt Merseburg und in den umliegenden Ortschaften des ehemaligen Hochstifts entfaltete. Herausragende Exponate sind die Totenbilder Herzog Christians I. von Sachsen-Merseburg, das herzogliche Medaillen-Kabinettschränkchen und repräsentative Skulpturen der Merseburger Bildhauerfamilien Hoppenhaupt, Trothe und Agner. Die Gründung der preußischen Provinz Sachsen 1815 leitete eine neue Zeit ein, die in einzigartigen Exponaten greifbar wird. Als überregionale Sammlungen werden historische Zündgeräte und Feuerzeuge sowie - selten zu sehen - Glasperlarbeiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt. Abgerundet wird das Angebot durch wechselnde Sonderausstellungen, Schlossführungen und museumspädagogische Projekte.